Der glatte, verspiegelte Arm eines Einkaufszentrums windet sich über die verkommenen Dächer britischer Arbeiterhäuser hinweg und verschwindet wieder aus dem Bild. Das Motiv dieses Fotos lebt vom Kontrast: Man sieht zeitgenössische Shopping-Moderne im historischen Kontext viktorianischer Architektur. Das Birmingham von heute, die Industriestadt von einst, und die baulichen Merkmale beider. „Birmingham“ heisst auch das Foto von John Fraser. Er erhielt dafür den 1. Preis der Az W Photo Awards, einer Initiative des Architekturzentrums Wien.
Zum fünften Mal wurde der Preis am 18. Oktober verliehen. Er richtet sich nicht an Profis, sondern an Laien. „I love Architecture“ war auch das Motto des diesjährigen Preises, zu dem jeder eingeladen war, sein liebstes Architekturmotiv einzureichen. Bei der offenen Ausschreibung kamen sehr unterschiedliche Arbeiten zusammen. Das zeigt auch der 2. Platz, den Nora Höglinger für ihr Foto „Watermusic" erhielt. Bei Höglinger ist es ein rosafarbenes Minihaus in einer grünen Parkanlage, das einen spannenden architektonischen Moment widergibt. Ganz anders der 6. Platz für Elena Georgiou, die mit ihrem romantischen Beitrag in Schwarz-Weiß subtil das geteilte Zypern thematisiert. Insgesamt zehn Fotos wurden prämiert:
- 1. Platz: John Fraser, „Birmingham“, 2016
- 2. Platz: Nora Höglinger, „Watermusic”, 2016
- 3. Platz: HD Bauer, „Wasserfarben“ aus der gleichnamigen Werkgruppe, 2016
- 4. Platz: Petra P, „Die Umarmung (black+white)", 2007
- 5. Platz: Torben Höke, ohne Titel, 2010
- 6. Platz: Elena Georgiou, ohne Titel, 2016
- 7. Platz: Rina Treml, „Stadtüberzug“, 2016
- 8. Platz: Christian Brandstätter, „Casa Invisibile“, 2014
- 9. Platz: Victoria Wakulicz, ohne Titel, 2016
- 10. Platz: Norbert Groeben, Außenfassade Neue Uni-Kinderklinik Heidelberg, 2015
In der Jury saßen Johannes Faber (Galerie Faber), Carl Aigner (Direktor Landesmuseum Niederösterreich) sowie Martina Frühwirth und Alexandra Viehhauser vom Architekturzentrum Wien.
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