Lingang ist eine Retortenstadt in der Nähe von Shanghai, die, seit 2003 im Bau, bis 2020 fertig gestellt sein soll. Das Hamburger Architekturbüro von Gerkan, Marg und Partner (gmp) , das 2002 den internationalen Wettbewerb zur Planung der neuen Industrie-, Wohn- und Hafenstadt gewonnen hat und seit 2003 die Stadt auch baut, hat nun im Rahmen des Architektursommer Hamburg eine Ausstellung konzipiert, die diese Stadtneugründung als Momentaufnahme fotografisch dokumentiert.
Der Fotograf Ulrich Schwedes nimmt die Stadtgründung als Ausgangspunkt dafür, das Strukturelle des Entwurfs mittels der Camera Obscura in Form einer Keksdose in Linien und Fluchten, Licht und Schatten einzufangen. Er bewegt sich im Grenzraum zwischen Wirklichkeit und Abstraktion.
Die Fotografin Julia Ackermann hat versucht, das Absurde einer noch nicht, aber fast schon vorhandenen Situation einzufangen. Sie bewegt sich im Spannungsfeld des Realen und Surrealen, es entstehen bizarre Bilder einer Bauästhetik.
Marcus Bredt dagegen nähert sich mit der Kamera der werdenden Stadt als Schauplatz von Harmonie und Disharmonie. Thematisiert wird die soziale und kulturelle Inbesitznahme der neu gegründeten Stadt in einer besonderen Art der Skurrilität.
Ausstellung: 10. Juli bis 25. Oktober 2009, Mo-Fr 9-18 Uhr, Do 9-20 Uhr
Ort: gmp-Architekturwerkstatt, Völckersstraße 14–20, 22765 Hamburg