Für die West-Berliner war die alliierte Präsenz wesentlicher Bestandteil des Alltags. Der kulturelle Austausch mit den Westmächten bleibt bis heute durch deutsch-amerikanische oder französische Volksfeste, Paraden, Kinos, Discos, Radiosender und Kulturangebote in lebhafter Erinnerung. Der 60. Jahrestag der Berliner Luftbrücke, „60 Jahre FU Berlin“ und „50 Jahre Studentendorf Schlachtensee“ geben Anlass zu einer Fotoausstellung zum Erbe der Architektur der Alliierten im ehemaligen West-Berlin. Ab 8. Mai ist die Schau „Geschenke der Amerikaner – Das Architekturerbe der alliierten Präsenz in West-Berlin“ im Amerika-Haus zu sehen.
Die Architekturfotografin Mila Hacke dokumentiert mit ihrer Großformatkamera Gebäude, die zwischen 1945 und 1994 entstanden sind: die Freie Universität, die Amerika-Gedenkbibliothek, das RIAS-Rundfunkgebäude oder die Siedlung „American Community“ am Hüttenweg mit dem Outpost-Theater und der US-Army-Chapel. Bereichert wird die Ausstellung durch Archivfotos, Luftaufnahmen und Planmaterial sowie eine Hörstation mit RIAS-Originaltönen.
Eine mehrwöchige, öffentliche Vorlesungsreihe der TU Berlin im Amerika-Haus begleitet die Ausstellung. Die Vortragsreihe findet im Amerika-Haus statt sowie im Architekturgebäude der TU Berlin, Straße des 17. Juni 152, Raum A 053.
Ausstellung: 9. Mai bis 30. Juni 2009, Mo-Fr 12-17 Uhr, Mi 12-20 Uhr
Eröffnung: 8. Mai 2009, 18 Uhr
Ort: Amerika-Haus, Hardenbergstraße 21-24, 10623 Berlin
Zum Thema:
www.geschenke-der-amerikaner.de
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Jörg Kempf | 05.05.2009 17:20 UhrZeitgeist
Schöne Beispiele dafür, dass "modische" Architektur kein Schimpfwort ist. Sorgfältig entworfene und geplante Gebäude, die den Geist ihrer Entstehungszeit widerspiegeln, können auch über Jahrzehnte ihren Reiz und Charme bewahren. Sie verdienen als wahrhaftige Zeugnisse der Baukultur mehr Respekt und Fürsorge als jede noch so gelungene historisierende Nachempfindung.