Berlin ist von den politischen Umwälzungen des 20. Jahrhunderts geprägt wie keine zweite Metropole und Manhattan, New York, ist der Inbegriff von Stadt, die Metropolis der Moderne. In den Aufnahmen von Gerrit Engel werden diese beiden, zu Klischees gewordenen Städte, wieder völlig fremd und neu gesehen. Er fokussiert ihre Bauten wie ein Forscher exotische Individuen, fasziniert, jedoch gleichsam aus wissenschaftlicher Distanz.
Gerrit Engels Architekturfotografien sind Portraitstudien von Häusern mit ihrem jeweils eigenen Gesicht, die sich zum Portrait der gesamten Stadt zusammenfügen - Stadtgeschichte anhand von Ablichtungen ihrer markanten, mehr oder weniger schönen, großen oder kleinen, spektakulären oder auch nur pittoresken Gebäude. So entstand die tatsächlich erste Typologie der Architektur Manhattans und - 20 Jahre nach dem Mauerfall - Berlins.
Was beide Serien über die magische Anziehungskraft ihrer Sujets hinaus eint, ist das ganz charakteristische, milchig-sanfte Hellgrauweiß des Himmels, vor dem alle Details und Farbnuancen umso klarer erscheinen - vermeintliche Nebensächlichkeiten wie Baumkronen, Briefkästen, Plakatständer, Autos oder zufällige Passanten ebenso wie vor allem die Bauten selbst mit ihren Physiognomien.
Zur Eröffnung spricht der Berliner Architekt Matthias Sauerbruch.
Ausstellung: 29. Juli bis 1. November 2009
Eröffnung: 28. Juli 2009, 19 Uhr
Ort: Pinakothek der Moderne, Barer Straße 40, 80333 München
Zum Thema:
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