Norman Fosters Mega-Zeltkonstruktion mit dem poetischen Namen „Khan Shatyr“, zu deutsch etwa „Zelt der Nachfahren Dschinghis Khans“, hat kürzlich ihre Pforten geöffnet. Das Unterhaltungs- und Vergnügungszentrum (siehe dazu auch BauNetz-Meldung vom 12. Dezember 2006) steht in der kasachischen Retorten-Hauptstadt Astana.
Die 150 Meter hohe ellipsenförmige Zeltkonstruktion erinnert in ihrer äußeren Form stark an das Dach des Sony-Centers von Helmut Jahn in Berlin. In Astana handelt es sich jedoch um eine rundum geschlossene, schräge Zeltkonstruktion, die in ihrem Inneren auf 100.000 Quadratmetern Platz für zahlreiche Freizeiteinrichtungen, eine Shopping-Mall und eine vielfältige Gastronomielandschaft bietet.
Um den extremen klimatischen Bedingungen der zentralasiatischen Stadt – Temperaturunterschiede zwischen Sommer und Winter von bis zu 70 Grad sind hier keine Seltenheit – Rechnung zu tragen, wurde die Außenhaut des Zelts aus einer dreilagigen ETFE-Folie hergestellt. Diesen Kunststoff, der ein geringes Eigengewicht, dafür aber eine hohe Licht- und Ultraviolett-Durchlässigkeit aufweist, haben bereits Herzog & de Meuron bei ihren Zeltkonstruktionen der Allianz-Arena in München oder dem Olympiastadion in Peking eingesetzt.
Um eine Eisbildung im Inneren des Zeltes zu verhindern, wird im Winter konstant warme Luft an der Innenwand des Zeltes in die Höhe geblasen. Im Sommer hingegen kann die heiße Luft durch zahlreiche Abluftöffnungen entweichen, die an der Zeltspitze angebracht sind.
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