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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Fosters_Entwurf_fuer_Abu_Dhabi_aehnelt_einem_Koolhaas-Projekt_27390.html

23.05.2007

Finden Sie die fünf Fehler

Fosters Entwurf für Abu Dhabi ähnelt einem Koolhaas-Projekt


Wenn Stars streiten, geht es „selbstverständlich nicht um Plagiatsvorwürfe“, wie Rem Koolhaas (OMA, Rotterdam) versichert. Seit dem 18. Mai 2007 sind Teile einer Anfrage des Rotterdamer Architekten an seinen Kollegen Norman Foster (London) öffentlich, in der er auf Ähnlichkeiten des Entwurfs von Foster für die Masdar-City bei Abu-Dhabi (BauNetz-Meldung vom 9. Mai 2007) mit seinem eigenen Projekt „RAK Gateway“ im benachbarten Emirat Ras al Khaimah aufmerksam macht, das aus einem Wettbewerb im November 2006 hervorgegangen ist.

Wesentliche Übereinstimmungen finden sich im Konzept der beiden Projekte: Beide sind „energieneutral“, basieren auf einem quadratischen Grundriss und bedienen sich eines Rasters als Struktur, die von Grünzonen bzw. Flussläufen aufgelockert wird. Beide sind auch annähernd gleich groß: 4,5 Quadratkilometer misst RAK Gateway, so groß sollte Masdar-City ursprünglich auch werden, inzwischen sind aber sechs Quadratkilometer geplant.

Im Gegensatz zu Foster ist Koolhaas zurückhaltender mit seiner Pressearbeit, weshalb RAK Gateway zwar im März 2007 auf der Mipim in Cannes vorgestellt, aber bisher in den Fachmedien kaum veröffentlicht wurde.

Bei Fosters gibt man sich ahnungslos: Außer der quadratischen Grundform sähe man keine Übereinstimmungen mit Koolhaas' Entwurf, vielmehr seien „traditionelle, eingefriedete arabische Städte“ Inspirationsquelle für das städtebauliche Layout von Masdar City gewesen.

Vergleicht man die beiden Entwürfe, fallen sowohl Ähnlichkeiten als auch Unterschiede auf: Koolhaas' Entwurf liegt in einem absoluten Niemandsland ohne topografische Besonderheiten, das die strenge Geometrie von RAK Gateway plausibel erscheinen lässt. Die hohe Bebauung ist eher locker und verdichtet sich zu den Rändern hin, um die Kanten des Quadrats zu stärken. Ein in Schlaufen verlaufender Grünzug durchbricht das Raster, gleichzeitig wird die Bebauung hier besonders hoch.
Das von Foster beplante Grundstück ist dagegen annähernd dreieckig und wird von einer geschwungenen Straße begrenzt, weshalb das eingesetzte Quadrat willkürlich gewählt erscheinen könnte. Strenges Raster und Geometrie von Masdar City werden durch eine durchgängig sehr dichte, niedrige und flächige Bebauung verstärkt, die von diagonal und vertikal verlaufenden Flussläufen äußerst reizvoll kontrastiert wird.


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