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11.12.2023

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Dorfstruktur mit zwanzig Gates

Foster + Partners planen Flughafenterminal in Saudi-Arabien


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Mit dem Programm „Vision 2030“ will sich Saudi-Arabien wirtschaftlich neu aufstellen und seine Abhängigkeit vom Erdöl verringern. Es umfasst neben Modernisierungs- und Liberalisierungsschritten riesige Infrastrukturprojekte, zu denen insbesondere die höchst umstrittenen Pläne für die Megastadt Neom mit der 170 Kilometer langen Gebäudestruktur The Line gehören. Ebenso soll der Tourismussektor ausgebaut werden, im Zuge dessen auch in die Flughäfen des Landes investiert wird.

Am 1977 eröffneten Flughafen der südwestlichen Provinzhauptstadt Abha soll ein komplett neues Terminal mit 20 Gates entstehen, sodass hier künftig bis zu 13 Millionen Passagier*innen pro Jahr abgefertigt werden können – fast neunmal so viele wie heute. Den internationalen Wettbewerb für den Masterplan konnten nun Foster + Partners für sich entscheiden. Das Büro mit Hauptsitz in London plante unter anderem bereits eine Erweiterung des Flughafens in Marseille sowie Flughäfen im jordanischen Amman und in Peking. Schon damals knüpften die Architekt*innen in der Gestaltung an lokale Traditionen an.

Auch für Abha präsentieren sie einen Entwurf, der die architektonische Identität der Region widerspiegeln soll. Er greift die Struktur der nahe gelegenen Ortschaft Rijal Almaa auf, die in Saudi-Arabien für ihre historischen Bauten bekannt ist und zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Die veröffentlichten Renderings vom Aufenthaltsbereich lassen den Eindruck eines Dorfes entstehen, nur ein Flugzeug am Himmel weist auf die eigentliche Funktion hin. Zwischen clusterförmig miteinander verbundenen, unterschiedlich hohen Steinbauten erstrecken sich gartenähnliche Höfe und lauschige Fußwege.

„Es handelt sich um eine völlige Neuerfindung des Flughafens, wie wir ihn kennen, wobei der Schwerpunkt auf traditionellen Details der Provinz Asir, lokalen Materialien und terrassenförmiger Landschaftsgestaltung liegt“, verkündet Stefan Behling, Partner bei Foster + Partners. Die Modularität des Konzepts mache es äußerst flexibel und ermögliche eine effiziente Erweiterung des Flughafens bei steigender Nachfrage. Zugleich reagiere der Entwurf auf die klimatischen Bedingungen und nutze vorherrschende Winde, um eine optimale natürliche Belüftung zu erzielen. Auch die Massivität der Steinwände und das diffus einfallende Tageslicht im Inneren der Bauten sollen zu Kühlung und Verschattung beitragen. Alles in allem soll die Fläche des heute 10.500 Quadratmeter großen Flughafens mit dem neuen Terminal auf 65.000 Quadratmeter anwachsen. Der Abschluss der ersten Bauphase ist 2028 vorgesehen. (da)


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Kommentare
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10

claus | 12.12.2023 22:06 Uhr

im zweifel Foster

Beim ersten Blick auf die Bilder musste ich an Call of Duty denken. Man kämpft sich durch ein idyllisches arabisches Dorf, um dann durch ein Loch in der Decke in einen modernen Flughafen zu fallen und sich dort in bekannter CoD-Manier zum Gate vorzukämpfen. Das hat auch mir diesen eigenartig gamifizierten Renderings mit der überzogenen Sättigung und den Blendeffekten zu tun. Es ist eine Interessante Wahl nicht den Weg des Hyperrealismus zu gehen, sondern davon ab wieder deutlich überzeichnete artifizielle Bilder zu erzeugen. Das mag zur ganzen Stoßrichtung von Vision 2030 passen, wirkt aber trotzdem etwas aus der Zeit gefallen.

Auch wenn mir das Shopping-Hobbitdorf auf dem Dach irgendwie drei Nummern zu kitschig ist, finde ich den Ansatz regionale Formen und Ornamente (Oberlichter der Mall im inneren) zu verwenden besser, als das Gewese von Büros wie Hadid oder diese spießigen Reputationsflughäfen von gmp. Und in dem Maßstab baut Foster in meinen Augen weiterhin mit die spannendsten Projekte. Meiner persönlichen Haltung dazu hin oder her.

9

solong | 12.12.2023 13:22 Uhr

dämlich

einfach nur dämlich sind die leute die solch dämliche kommentare ohne jeglichen sinn abgeben und kollegen damit beleidigen ... ansonsten ... warum denn eigentlich nicht ? ist doch als aufenthaltsort ... vor ... nach dem flug ... bei verspätungen, usw. viel angenehmer als klimatisierte, vollverglaste großflughäfen ... also warum eigentlich nicht ...???

8

... | 12.12.2023 13:13 Uhr

@Nicolas

deutschland hat 2022 rüstungsexporte in höhe von mehr als 8,35 Milliarden Euro genehmigt (davon entfallen 2,24 Milliarden Euro auf exporte in die ukraine).

ausserdem wurden 2022 ca. 734.000 tonnen plastikabfälle aus deutschland exportiert (ca. 10% des gesamten in deutschland produzierten plastikmülls).

du musst dir also wirklich keine sorgen machen, dass "moral" der deutsche exportschlager nr.1 wird.

7

M. | 12.12.2023 12:31 Uhr

when in Rome

...do as the Romans do.

Hat mir neulich Joe Ackermann erzählt.
Und der hat immerhin 2 x freiwillig (!) auf seine Bonuszahlungen verzichtet.

6

Lassie | 12.12.2023 12:18 Uhr

einfach nur dämlich

oder doch zweifach dämmlich? wird dann mit mm geschrieben oder?
oder 3-fach
oder dämmmmmmlich
etc.

5

peter | 12.12.2023 09:04 Uhr

großartig!

bin sehr gespannt auf die umsetzung.

4

ulknudel | 11.12.2023 19:09 Uhr

ohweia

und ich dachte sir norman foster hätte eine vorliebe für das fliegen

3

Nicolas | 11.12.2023 19:08 Uhr

@Roland B.

Moral wird bald das einzige sein, was Deutschland exportiert.

2

auch ein | 11.12.2023 17:08 Uhr

architekt

las vegas meets bullerbü als terminal.

der wird im alter nicht grade besser und seine angestellten trauen sich nicht ihm das zu sagen oder?


1

Roland B. | 11.12.2023 16:06 Uhr

Bauherr

Ist Architekru frei von Moral?
Kashoggi

 
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