Es ist nicht das erste Mal, dass der Flughafen Marseille ausgebaut wird – das ständig steigende Passagieraufkommen macht immer wieder Anpassungen notwendig. Bis zu 12 Millionen Passagiere pro Jahr sollen demnächst abgefertigt werden können – das Terminal MP2, das von Low-Cost-Airlines wie Ryanair und Easyjet genutzt wird, ist dabei noch gar nicht eingerechnet. Die aktuelle Erweiterung – ein neues Empfangsgebäude im Hauptterminal – übernimmt das Londoner Büro Foster + Partners, dessen Entwurf den ausgeschriebenen Wettbewerb gewann.
Der neue Baukörper soll zum einen die modernistische Klarheit des Gebäudes von Fernand Pouillon aus den Sechzigerjahren unterstützen, zum anderen Richard Rogers’ Erweiterungsbau von 1992 ergänzen und das bestehende Gebäudeensemble miteinander verbinden. Im Mittelpunkt steht eine 22 Meter hohe verglaste Halle „Le Coeur“ – das neue Herz des Terminals, die für einen effizienten und intuitiven Passagierfluss sorgen soll. Abflug- und Ankunftsbereiche werden in einem Gebäude vereint, wobei die abfliegenden Gäste im ersten Obergeschoss die ankommenden überblicken.
Die neue Halle ist eine Hommage auf Pouillons Bau: Die Dachkonstruktion besteht aus invertiert angebrachten Trägern mit einer Spannweite von 33 Metern und einem Raster aus Oberlichtern, verkleidet mit Edelstahl. Diese sollen wie riesige „Laternen“ fungieren, das provenzalische Sonnenlicht und frische Luft in die Halle lassen. Ergänzend werden große Bäume zur freundlich-entspannten Atmosphäre beitragen. Im zweiten Bauabschnitt entsteht laut Planung ein zusätzlicher Flugsteig mit 12 Fluggastbrücken. Die Module werden außerhalb vorfabriziert und dann in möglichst kurzer Zeit errichtet – der Flugverkehr muss schließlich weitergehen. (da)
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