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18.12.2017
Virenjagd in Hamburgs Westen
Forschungszentrum von hammeskrause architekten
Kampfansage an Viren, Bakterien und Schimmelpilze. Im Hamburger Westen erforschen 180 Wissenschaftler in einem neuen Forschungszentrum gefährliche Infektionskrankheiten unter Supermikroskopen und mit Röntgenlasern. Nach einem Forschungsbau in Stuttgart und einem Gebäude für Windenergiefoschung in Oldenburg ergänzen hammeskrause architekten den Forschungscampus im Hamburger Stadtteil Bahrenfeld um das Zentrum für strukturelle Systembiologie, kurz CSSB.
CSSB-Gruppenleiter Michael Kolbe betont, dass Forschungen wie diese wichtiger seien denn je. Schließlich würden Bakterien immer häufiger Resistenzen gegen Antibiotika entwickeln und sich gefährliche Keime durch globale Menschen- und Warenströme leichter verbreiten als je zuvor.
Am CSSB können Forscher an fünf Kryo-Elektronenmikroskopen – vier Meter hohe Hightech-Instrumente – winzige biologische Strukturen dreidimensional abbilden. Millionstel Millimeter genau. Für 52 Millionen Euro entwarfen Markus Hammes und Nils Krause ein viergeschossiges Gebäude mit 13.500 Quadratmetern, davon 2.800 Quadratmeter für Labore. Integriert wurde auch ein Hörsaal für 180 Personen.
Herz des Neubaus ist eine Foyerhalle mit Schrägverglasung, durch die sich eine skulpturale Treppe nach oben windet. Der bauliche Mittelteil in Weiß bildet gewissermaßen den farblichen Kontrast zu Keimen und Erregern, die in den Laboren unter die Lupe genommen werden. Die Sicherheitslabore wurden um den Innenhof angeordnet, so dass sie vom Foyer aus einsehbar sind. Ziel sei es, schreiben die Architekten, mit dieser Lösung Kommunikation und Austausch und damit Innovation zu fördern.
Am CSSB arbeiten unter anderem Wissenschaftler vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin, vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, der Universität und der Uni-Klinik Hamburg und dem European Molecular Biology Laboratory EMBL. Bauherr ist das Deutsche Elektronen-Synchrotron DESY, eine angrenzende Forschungseinrichtung, in der mit dem PETRA-Beschleunigertunnel ebenfalls naturwissenschaftliche Grundlagenforschung betrieben wird. Beide Bauten sind über eine Plattform verbunden. (kat)
Fotos: Werner Huthmacher
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