Der Tetra Pak-Slogan „Schützt was gut ist“ hat fast schon einen Identifikationswert wie „Quadratisch. Praktisch. Gut.“ oder „Just do it“. Täglich umgeben uns die Verpackungen des Schweizer Unternehmens mit schwedischen Wurzeln. Auch in Italien hat das Unternehmen schon seit Jahrzehnten einen Sitz, nämlich in Modena. 2022 wurde der knapp ein Hektar große Produktionscampus um einen Baukörper von ZPZ Partners (Modena) erweitert. Auf einer Gesamtfläche von rund 11.000 Quadratmetern sollen in dem neuen Forschungszentrum Lebensmittelverpackungen entwickelt und erforscht werden.
Das Building S R&D liegt in einem Industriegebiet in den westlichen Ausläufern der Stadt und hebt sich deutlich von den umliegenden, stellenweise in die Jahre gekommenen Gebäuden ab. Die glatte, teils gewellte, Fassade ist in passendem Milchweiß gehalten. Eingeprägte Dreiecke, die auch im Firmenlogo wiederzufinden sind, werden nach oben hin kleiner und strukturieren die 13 Meter hohen Beton-Fertigteile. Die Gebäudekanten sind abgerundet.
An drei Seiten des Hauses ist die Hülle fast vollständig geschlossen. Ganz anders verhält sich die Nordseite. Sie öffnet sich demonstrativ und fungiert unmissverständlich als Zugang des Zentrums. Ein zweigeschossiger, verglaster Körper tritt aus dem Volumen heraus und scheint losgelöst von der Hülle zu stehen. Darüber bildet sich eine hohe und tiefe Loggia aus, die als Pausen- und Arbeitsbereich genutzt wird.
Im Inneren unterliegt das Gebäude einer klaren Gliederung. Während an der Nord- und Südseite Spangen mit Büro-, Arbeits- und Nebenräumen untergebracht sind, befindet sich dazwischen das Herzstück des Komplexes: eine rund 4.500 Quadratmeter große Halle. Hier finden neben der Produktion auch Veranstaltungen statt.
Um die Nutzung möglichst flexibel zu gestalten, wurde das Versorgungs- und Verteilungssystem unsichtbar verlegt. Die Anschlüsse für Wasser, Strom, Druckluft und Daten sind also nur sichtbar, wenn nötig. Zwei Förderbandsysteme für Produktionsabfälle liegen unterirdisch in zwei Tunneln und erstrecken sich über die gesamte Länge des Gebäudes. Dieser Ansatz soll auch den Lärm in dem voluminösen Raum verringern.
Zwei im Grundriss ellipsenförmige Wintergärten bilden den gestalterischen Mittelpunkt. Die verglasten Körper sind von stählernen Stützenstrukturen umgeben, die an Bäume erinnern. Neben diesen Öffnungen liegen weitere, kleinere Oberlichter frei in der Decke. Auf den stählernen Stützenstrukturen lasten zwei Stahlträger, die orthogonal zu den Schichtholzbindern der Decke für einen sonst stützenfreien Raum sorgen. (gk)
Fotos: Marco Cappelletti
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Danke | 29.02.2024 07:54 UhrAnke
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