Wie lassen sich neue Ideen generieren? Das ist eine Frage, die heute alle Universitäten umtreibt. Sean Godsell Architects haben nun in Melbourne eine Antwort gegeben: Mit Architektur natürlich! Ihr sogenanntes Design Hub für das Royal Institute of Technology fasst verschiedene Forschungsbereiche zusammen, bei denen Gestaltung im Mittelpunkt steht – von Mode, Industriedesign und Architektur über Luft- und Raumfahrttechnik bis hin zu Städtebau. Kombiniert außerdem mit Archiv- und Ausstellungsräumen, die sich auch an die Öffentlichkeit richten.
Das Programm wurde von den Architekten auf zwei Gebäude verteilt, die im Untergeschoss verbunden sind. Das flache Gebäude dient dabei vor allem der Archivierung und „stillen“ Forschung am Schreibtisch, während im hoch aufragende Gebäude direkt an der Straßenecke die Ausstellungs- und Arbeitsräume untergebracht sind.
Angesichts der disziplinären Vielfalt im Inneren wählten die Architekten für diesen Gebäudeteil eine Strategie der äußeren Abstraktion. Einen technischen Eindruck vermittelt die Fassade, aber was genau hinter dem allseitig angebrachten Sonnenschutz passiert, wird nicht sichtbar. Strukturell besteht dieser aus sandgestrahlten Glasscheiben von 60 cm Durchmesser, die zur Regulierung des Lichteinfalls zum Teil beweglich sind.
Im Inneren folgt die Raumorganisation der Idee, dass gerade zufällige Begegnungen ein wichtiger Teil der interdisziplinären Ideenproduktion sind. So werden die einzelnen Bereiche des Gebäudes nicht fest an die beteiligten Fachgebiete vergeben, sondern die Forschungsteams sollen sich in den flexiblen, loftartigen Räumen immer wieder entsprechend ihrer Bedürfnisse neu organisieren. Programmatische Instabilität, äußerlich skulptural gefasst: So könnte man die Strategie der Architekten benennen.
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