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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Forschungsstation_in_der_Antarktis_3266605.html

31.07.2013

Von Duisburg zum Südpol

Forschungsstation in der Antarktis


Die vorgefertigten Elemente hatten eine weite Reise: Hergestellt in Duisburg, verschifft über Antwerpen und Kapstadt, wurden sie schließlich in der Region Larsmann Hills in der Antarktis als Forschungsstation zusammengefügt. Der Entwurf stammt von BOF Architekten, realisiert wurde er gemeinsam mit der IMS Ingenieursgesellschaft, beide Hamburg. Vorausgegangen war ein Wettbewerb im Dezember 2006.

Geplant wurde in Hamburg, abgestimmt in Goa, denn der Bauherr ist das indische National Center for Antarctic and Ocean Research (NCAOR). Für die Konstruktion der Forschungsstation am Südpol musste ein extremes Klima berücksichtigt werden, zudem ist der Bauplatz sehr schwer zugänglich. Die Redundanz der Bauteile, ihre Nachhaltigkeit und Mobilität waren deshalb die wichtigsten Aspekte der Planung.

Der Bau besteht aus 134 Standard-Schiffscontainern, die nicht nur die individuellen Räume, sondern auch die Gesamtstruktur der Station bestimmen. Diese Bauteile sind vergleichsweise gut zu transportieren, außerdem sind sie in kürzester Zeit sowohl auf- als auch abzubauen. Die Container sind von einer wärmedämmenden Metallschicht eingehüllt, die mit Windkanaltests optimiert wurde. Neben drohenden Schneeverwehungen war die Windlast einer der größten Herausforderung an die Konstruktion.

Im Inneren nimmt die Station auf der unteren Ebene Labore, Lager- und Technikräume, eine Garage und eine Werkstatt auf. Auf der zweiten Ebene befinden sich 24 Einzel- und Doppelzimmer, die Küche, das Esszimmer, eine Bibliothek, ein Sportstudio, ein Operationsraum, Büros sowie eine Lounge. Diese und der Essraum liegen an den Enden des Baus; große Glasflächen geben Panoramablicke auf das Eis und das Meer frei. Die dritte Ebene beherbergt die Lüftungsanlage und eine Terrasse, die allerdings nicht zum Sonnen, sondern für Forschungszwecke vorgesehen ist. Im Sommer können sich bis zu 47 Forscher in der Station aufhalten, im Winter nur 24.

Die Forschungsstation ist ein Selbstversorger: Die Energie für die Heizung und Kühlung sowie das Frischwasser werden vor Ort hergestellt. Bei der Herstellung der Elektrizität fällt dabei mehr Wärme an, als für das Heizen der gesamten Station benötigt wird. Sollte ein Bauelement beschädigt werden, ist vor Ort Ersatz vorrätig.

Fotos: IMS/bof, NCAOR


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