1951 wurde das Deutsche Wollforschungsinstitut (DWI) in Aachen gegründet. Mittlerweile heißt es DWI Institut für interaktive Materialien und gehört mit seiner Neuausrichtung seit 2014 zur Leibniz-Gemeinschaft. Um den interdisziplinären Forschungsansatz der Einrichtung zu fördern, wurde im letzten Jahr ein Anbau nach den Entwürfen von heinlewischer (Stuttgart) fertiggestellt. Das Joint Lab fiT (first in Translation) ermöglicht die Zusammenarbeit mit der Medizinischen Fakultät der RWTH Aachen.
Auf dem Campus Melaten im Nordwesten der Stadt gelegen, schließt der Neubau an den Bestand an. Äußerlich wird das kompakte Volumen durch Auskragungen und eine glatte Glasoberfläche charakterisiert. Die Geschosshöhen gleichen denen des Bestandbaus. Das Gebäude ist auf drei Nutzerkreise ausgelegt: externe Personen, Angestelle des Instituts sowie Angehörige des Joint Labs. Um den Austausch zwischen diesen zu fördern, ist der Neubau mit einer Bruttogrundfläche von rund 3.500 Quadratmetern kein reines Forschungsgebäude.
Im Erdgeschoss liegen Seminar- und Besprechungsräume, die teilbar sind. Erschlossen wird der Bau durch eine Freitreppe, da er auf einem leicht abfallenden Gelände liegt. Das erste Obergeschoss bringt Büroarbeitsplätze mit einer Teeküche unter und kragt in Richtung Campus aus. Um die Auskragungen von bis zu 3,60 Meter realisieren zu können, wurden Hohlkörperdecken verwendet. Chemische und biologische Labore sowie Arbeitsbereiche im zweiten Obergeschoss werden von Glaswänden getrennt. Die „Skylounge“ in der obersten Etage bietet Ausblicke über den Campus. Neben dem teilbaren Raum sind hier Technikflächen angesiedelt.
Das Untergeschoss bildet das Herzstück des Gebäudes. Es ist in Richtung des Sammelbaus ausgedehnt und nach Süden hin durch einen Tiefhof belichtet. Die drei Reinraumbereiche für die medizinische Produktion, ein begehbares Plenum und Technikflächen werden von einem Zwischengeschoss überzogen, in dem Lagerräume liegen.
Als Nettobaukosten werden rund 24 Millionen Euro angegeben, wobei 16,5 Millionen den Kostengruppen 300 und 400 zugeordnet sind. Finanziert wurde das Projekt durch Fördermittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, zusätzliche Mittel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sowie des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen. (gk)
Fotos: Brigida González
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