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25.06.2024

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Weltbeziehungen in Erfurt

Forschungsbau von Sweco Architects


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Der in Erfurt geborene Nationalökonom Max Weber prägte zu Beginn des 20. Jahrhunderts den Begriff der „verstehenden Soziologie“. Dahinter verbirgt sich eine Methode zur Analyse materieller, ideeller und kultureller Bedingungen in Bezug auf menschliches Handeln. Hierauf aufbauend konzipierten die Universität Erfurt und das hier angesiedelte Max-Weber-Kolleg ein langfristig angelegtes Forschungsprogramm zum Thema „Attraktion, Repulsion, Indifferenz: Eine kulturvergleichende Analyse von Weltbeziehungen“. Den 2017 vom Freistaat Thüringen ausgeschriebenen Realisierungswettbewerb für einen neuen Forschungsbau, der die Aktivitäten des Programms bündeln soll, gewannen Sweco Architects (Berlin/München/Frankfurt am Main).

Im letzten Jahr wurde der Viergeschosser auf dem Campus der Universität fertiggestellt. Die Umsetzung des wissenschaftlichen Programms erfordert die Verknüpfung einer Vielzahl von Studien und Methoden über ein breites Disziplinenspektrum hinweg und führt rund 150 Forschende zusammen. Ausgehend von dieser Nutzung entwickelten die Architekt*innen für den Neubau eine Kollegstruktur mit individuellen Einzelarbeitsplätzen und Seminarräumen für Arbeitsgruppen. Kolleg-Forum, Loungebereich und Wandelhalle bieten Raum für Kommunikation und Begegnungen.

Organisiert ist das Gebäude mit einer Nutzfläche von rund 2.600 Quadratmetern im Inneren als hierarchielose Struktur mit kurzen Wegen, betonen die Planer*innen. Eine große Treppenhalle erstreckt sich über sämtliche Geschosse und lädt mit Sitzstufen zum Aufenthalt ein. Rundum auf den Geschossebenen schließen sich die halböffentlichen Gemeinschaftsbereiche an. Als äußerster Ring liegen an der Fassade die „privaten Reflexionszonen“ mit Einzelbüros, die als „Denkzellen“ bezeichnet werden. Sie sind auch außen als Addition von Zellen ablesbar. Jede Zelle ist mit einem großen Fenster versehen und besitzt einen Rahmen aus weißem Sichtbeton. Durch die leichte Variation der räumlichen Tiefe der Laibungen ergibt sich ein lebendiges und zugleich strukturiertes Fassadenbild. (uav)

Fotos: Steven Neukirch


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

4

mawa | 01.07.2024 19:30 Uhr

Ad 1

Das ist halt kundenorientiertes Bauen. Geisteswissenschaftler wollen, wenn sie es sich aussuchen können (was selten genug ist), Einzelbüros, in denen sie in Ruhe nachdenken können. Es ist nur logisch, dass man sie ihnen bei einem Neubau auch gibt.

3

auch ein | 26.06.2024 11:35 Uhr

architekt

der treppenraum ist ja recht ansprechend.
was aber sollen diese "hohen" stufen, die man normalerweise in foyers oder aulen als sitzgelegenheiten nimmt?

mittagspause im treppenhaus? SO toll ist es da auch dann nicht. und die akustik wahrscheinlich auch eher turnhallen-artig...

2

arcseyler | 26.06.2024 10:23 Uhr

.....

Bei diesem einfachen Raumprogramm hätte mit diesen Fassadenelementen auch ein Elfenbeinturm sich gut gemacht. Als lockerer Umgang auch mit dem Thema Uni.

1

Grau | 25.06.2024 17:24 Uhr

Grau

Grau sind alle meine Kleider. Gut, kann man machen und sauber detailliert ist das auch: solider deutscher Sonntagsbraten mit guten Zutaten.

Aber der Grundriss.....alle ab in die kleinen Zellen und in dem Foyer wird man sie nicht sehen.
Kleingeistige Weltbeziehungen und mental noch im 19.Jahrhundert.

 
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