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04.06.2015
Schweizer Laubholz
Forschungsbau der ETH Zürich eingeweiht
Wirklich fertig wird dieses Haus niemals werden, gestern wurde es zumindest eingeweiht: Das sogenannte House of Natural Resources der ETH Zürich ist ein Versuchsbau, mit dem neue konstruktive Technologien aus Laubholz erprobt werden sollen. Entworfen haben das Projekt mml Architekten (Zürich) in Zusammenarbeit mit sechs Professoren der ETH. Die Projektleitung übernahm Andrea Frangi, der am Institut für Baustatik und Konstruktion die Professur für Holzbau innehat.
Der Fokus auf Laubholz hat dabei einen ernsten Hintergrund, denn in Folge des Klimawandels nimmt dessen Anteil am Schweizer Wald deutlich zu. Beim Versuchsbau auf dem Campus Hönggerberg kommt Holz darum nicht nur für die Rahmenkonstruktion zum Einsatz, sondern findet auch in neuartigen Holz-Beton-Verbunddecken Verwendung. Das Holz dient als Armierung, wobei taschenförmige Vertiefungen für die konstruktive Verbindung mit dem Beton sorgen.
Während diese Elemente im letzten Herbst bereits in Ausführung waren, wurde die jetzt realisierte Fassade damals noch entwickelt. Auch diese besteht teilweise aus Holz, wobei neuartige Oberflächenbeschichtungen erprobt werden. Ansonsten liegt der Forschungsschwerpunkt bei der Außenhaut auf der Energiegewinnung: Solarmodule mit unterschiedlichen Nachführtechnologien richten sich nach dem Weg der Sonne.
Das Haus selbst dient jedoch nicht nur der Wissenschaft, sondern wird auch regulär als Bürogebäude genutzt. Die Skelettbauweise sorgt für flexible Grundrisse und die Oberflächen für ein angenehmes Raumklima, wobei in den kommenden Jahren nicht nur die konstruktive Seite des Gebäudes, sondern auch die Nutzerzufriedenheit erforscht wird. Ob sich die neuen Technologien bewähren, soll schließlich auch der Alltag zeigen, so Andrea Frangi. (sb)
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