Studieren und forschen zwischen Bergen und Küste: Der Campus Luminy der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Marseille liegt direkt am Nationalpark Calanques. Für die Architekten letoublon dupouy / c. monge (Marseille) ergab sich die Möglichkeit, einen Forschungsbau aus den späten 60er Jahren zu sanieren und mit einer kleinen Erweiterung zu versehen.
Tiefe Fensterlaibungen geben der Fassade einen starken geometrischen Rhythmus aus Licht und Schatten, der das Gebäude zu jeder Tageszeit und aus jedem neuen Blickwinkel anders erscheinen lässt. Anstelle der ursprünglich grünen Fassadenpaneele setzten die Architekten eine neue, dezente Ornamentik ein: Insgesamt 110 einzigartige und handgefertigte Kompositharz-Platten zeigen abstrakte Verästelungen von Bäumen. Gemeinsam mit den etwas breiteren Holzrahmen der neuen Fenster entsteht so ein heller und warmer Ausdruck.
Um die Einbindung der Architektur in die regionaltypische Vegetation zu verstärken, gruben die Architekten ihre Erweiterung zwischen dem höher liegenden Dreigeschosser und dem angeschlossenen zweistöckigen Gebäudeteil in den Hang. Die Glasfassade ist mit einem Holzspalier verschattet, auf dem Dach sollen Pflanzen wachsen, die sich in der Trockenheit behaupten können.
Von der Unterseite des skulpturalen Vordaches führen Holzlamellen durch den Eingang zur Decke des Foyers. Auch im Inneren ist Holz als Material präsent. Boden, Decke und Holzmöbel bilden einen warmen Kontrast zur weißen Laboratmosphäre. Wo die Oberflächen abwaschbar sein müssen, sorgen kleine Farbakzente für Abwechslung und helfen bei der Orientierung. Insgesamt wurde die charakteristische Struktur des modernen Bestandsbaus anspruchsvoll weiterentwickelt und die Erweiterung in die atemberaubende Landschaft integriert. (dd)
Fotos: Clément Guillaume
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