Follies sind eine „Narretei“, wie schon das Wort sagt, aber eine spannende: Hinsichtlich der Ressourcen meist extrem limitiert, sind der Phantasie sonst keine Grenzen gesetzt. Und zwar, weil sie eben keine Funktion erfüllen müssen außer zu erheitern und zu überraschen. Nicht verwunderlich ist es angesichts ihrer Hoch-Zeit in den englischen Landschaftsparks des 18. Jahrhunderts, dass diese spielerische und vergängliche Minimal-Architektur gerade in England und Amerika ein Comeback hat.
So wurde in New York nun ein Folly-Wettbewerb entschieden, der von der Architectural League zusammen mit dem Socrates-Skulpturenpark ausgerufen wurde. Junge Design- und Architekturbüros sollten sich an einer zeitgenössischen Neuinterpretation des Themas versuchen. Gewonnen hat nun das Projekt Tree Wood von Toshihiro Oki, einem früheren Sanaa-Mitarbeiter, Jen Wood und Jared Diganci, die ihr Folly nun im Skulpturenpark realisieren können.
Laut Granger Moorhead, einem der Juroren, besticht das Projekt durch seinen gleichermaßen „simplen wie poetischen Zugang zum Thema.“ Wie zufällig steht eine leichte Holzkonstruktion zwischen den Bäumen, anscheinend hat sich die Natur das Bauwerk schon wieder zurück erobert. Um „eine Konfrontation zwischen der geradlinigen Künstlichkeit gebauter Strukturen und den organischen Formen der Natur“ geht es den Architekten. Und so falsch ist das gar nicht, denn aufgebaut werden soll das Folly, so lange die Bäume noch kahl sind. Die Natur wird dann einfach durch die fertige Struktur hindurch grünen.
Damit bezieht sich das Projekt auch spielerisch auf des klassische Folly-Thema des Verfalls. Wie die romantischen Burgfragmente in den historischen Landschaftsparks erinnert das Projekt an eine Ruine – nur eben an die eines modernen und abstrakten Bauwerks.
Zu den anderen Finalisten von über 150 Einsendungen gehörten Keefe Butler, Julien Leyssene, Georg Rafailidis und Stephanie Davidson sowie Marc Maurer und Nicole Maurer-Lemmens.
Zum Thema:
www.socratessculpturepark.org/
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