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27.03.2012
Wispernde Wand
Flughafenhotel in Schiphol von Mecanoo
Am Amsterdamer Flughafen Schiphol ensteht ein neues Mitglied der Hilton-Familie: Gerade wurde der Vertrag mit Mecanoo Architekten für ein neues Hotel mit 433 Gästezimmern unterzeichnet.
Die Pläne sind ehrgeizig; es soll nicht weniger als ein neues Wahrzeichen in unmittelbarer Nähe des bestehenden Hilton-Hotels entstehen (das nach der Fertigstellung abgerissen wird). Die äußere Erscheinung ist bewusst gegen die umgebende, rechtwinklig angeordnete Bürobebauung abgesetzt. Das große Volumen mit abgerundeten Kanten dreht sich um 45 Grad über seinem Sockel. Die Fassade besteht aus gläsernen, grauen und weißen Sandwich-Elementen, die in drei Varianten – geradlinig, leicht und stark gekurvt – verbaut werden. Ihre Rautenform und Anordnung erzeugen das Bild eines riesigen Diamanten, wie die Bauherren und Architekten verkünden.
Das Herz des Gebäudes bildet ein 35 Meter hohes glasgedecktes Atrium. Den Rhythmus des Innenraums geben die Horizontalen der weißen Balustraden vor; weiß auch deshalb, weil das Tageslicht so weit wie möglich ins Innere reflektiert werden soll. Vornehme Akzente setzen Holzrahmen und -verkleidungen. Ein bestimmendes Element ist die 200 Meter lange umlaufende Wand aus perforierten, LED-hinterleuchteten Kupferplatten im Erdgeschoss. Sie verbindet die Bereiche und Ausstattungen der Lobby und des Restaurants. Zudem soll sie eine akustische Funktion als „wispernde Wand“ übernehmen, indem Musik oder Durchsagen aus ihr hervordringen werden. Die große Lobby wird durch Teppichinseln in kleinere Sitzbereiche gegliedert, was für die Gäste mehr Behaglichkeit herstellen soll.
Die erste und zweite Etage dienen mit 23 Konferenzsälen, Pausenbereichen und einem Ballsaal als Business- und Veranstaltungszentrum. Aber auch eine Sauna und der Wellness-Bereich werden hier untergebracht. Außerdem kann man von dieser Ebene den Flughafen selbst über einen überdachten Weg direkt erreichen.
Die Gästezimmer werden mit „weißen, grauen und goldenen Akzenten vor einem gedeckten Hintergrund“ und – wie auch der Rest des Hotels – mit Mobiliar im holländischen Design ausgestattet sein; für die Innenausstattung verantworlich sind Merkx+Girod, Amsterdam, und Hirsch Bedner, London.
Der hohe Anspruch an Geschmack und Eleganz erstreckt sich auch auf das Energiekonzept: Die Planer möchten mit einer ausgetüftelten Heiz-, Kühl- und Belüftungstechnik die niederländischen Regularien um zehn Prozent unterbieten und streben die „Green Key Gold“-Kategorie an.
Noch 2012 soll mit dem Bau begonnen werden; die Fertigstellung wird für 2015 erwartet.
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