Jordaniens Hauptstadt Amman gehört zu den ältesten permanent besiedelten Städten der Welt – jetzt wurde dort als „Neues Tor zum Morgenland“ der Queen Alia International Airport nach Plänen von Foster + Partners (London) eingeweiht.
Im Flughafenbau kennen die Planer sich aus, und wie beispielsweise in Peking haben sie sich von den lokalen Traditionen inspirieren lassen. Aus der Luft wirken die mosaikartig aneinander gereihten Dachkuppeln wie die typischen schwarzen Beduinenzelte der Region. Die einzelnen Kuppeln spreizen sich von den Stützen wie Palmblätter ab, das geäderte Muster an ihrer Unterseite ist der islamischen Ornamentik entlehnt. Und um an die Gastfreundschaft und Geselligkeit der Menschen anzuknüpfen, ist der Vorplatz des Flughafens erweitert und mit Sitzmöglichkeiten und schattenspendenden Baumgruppen ausgestattet.
Die Temperaturen schwanken im Sommer stark je nach Nacht- oder Tageszeit. Deshalb ist das Gebäude eine Betonkonstruktion, die viel Speichermasse bereit hält.
Zwei Flughallen rahmen das Hauptgebäude, dazwischen sind offene Höfe angelegt. Durch die Bepflanzung wird die Luft vorgefiltert; Wasserbecken reflektieren indirekt das Tageslicht ins Innere des Gebäudes. An den Knotenpunkten der Stützen sind die Träger unterbrochen; hier fällt direktes Tageslicht ein. Die Fassaden sind ringsrum verglast, um einerseits Blicke auf das Flugfeld zuzulassen und andererseits die Orientierung zu erleichtern. Je nach Sonneneinstrahlung schützen unterschiedlich dicht angeordnete vertikale Lamellen vor Überhitzung und Blendung.
Das Gesamtkonzept basiert auf einer modularen Bauweise, die spätere Erweiterungen ermöglicht. Denn, so die Architekten, das Passagieraufkommen könne sich von jetzt 3,5 Millionen auf 12 Millionen bis 2030 erhöhen.
Fotos: Nigel Young/Foster and Partners
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Bubu | 27.03.2013 11:56 Uhrwow
kontextuelles Entwerfen.
Ein sehr gelungenes Projekt vom Foster.