Viele denken beim Begriff Lernlandschaft noch immer an die Bildungsreform der 70er Jahre und ihre Beton-Hinterlassenschaft in Form von fensterlosen Oberstufenzentren. Bei seinem geplanten Neubau eines Gymnasiums in Diedorf bei Augsburg versucht sich nun jedoch der Münchner Architekt Florian Nagler an einer Rehabilitierung des Begriffs. Und zwar mittels eines Holzbaus, der nicht nur neusten pädagogischen Ansprüchen gerecht werden soll, sondern zudem noch über den eigenen Bedarf hinaus Energie produzieren wird.
Als Direktauftrag wurde nicht nur der Entwurf, sondern bereits das Raumprogramm in enger Zusammenarbeit von Fachplanern, Bauherrn und künftigen Nutzern entwickelt. Anstatt einfach Klassenräume aneinander zu reihen, werden thematisch unterschiedliche Lernbereiche wie Naturwissenschaften, Kunst oder Musik in freistehenden Baukörpern um einen Innenhof angeordnet. Die Klassenzimmer selbst sind um sogenannte „Marktplätze“ gruppiert, die von Schülern und Lehrern frei genutzt werden können, um alternative Lernformen jenseits des Frontalunterrichts zu erproben. Belichtet werden die vergleichsweise tiefen Baukörper durch Lichthöfe und Oberlichter.
Erschlossen wird die Schule über ein zentrales Eingangsgebäude, das auch alle öffentlichen Programme wie Aula, Mensa, Verwaltung und Bibliothek bündelt. Die Außenanlagen beschränken sich ebenfalls auf den vorderen Teil des Grundstücks, sodass die hinteren Teile des Geländes, die an ein Landschaftsschutzgebiet angrenzen, renaturiert werden können. Außerdem soll die Lage am Stadtrand für weite Ausblicke in die sich absenkende Landschaft genutzt werden.
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Florian B. | 06.05.2013 10:26 UhrEinfach...
ein schönes Ding.