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10.04.2012

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Gewagte Geometrien

Flagshipstore in Seoul


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Das Edel-Label Louis Vuitton ist in Seoul bereits an 14 Standorten vertreten. Damit nicht genug: Das dort ansässige Büro BCHO Architects Associates hat bereits eine neue Filiale entworfen, die spektakulärste bisher.

Der Blick auf die Webseite des Büros zeigt überwiegend klare Beton- und Glaskuben. Doch diesmal versuchen sich die Architekten offensichtlich in ganz neuen Formen. Eine „oszillierende Präsenz“ zu erzeugen und zugleich das Grundstück bestmöglich auszunutzen, waren die Ziele.

Das Gebäude entsteht inmitten strenger Bauten, die den Passanten kaum Einblicke ins Innere erlauben, obwohl es sich in vielen Fällen um Modeläden handelt. Auf diese blickdichte Nachbarschaft reagieren die Architekten mit einer Glasfassade, die sich in konvexen und konkaven Biegungen windet, das Licht bricht und fast „filmische“ Perspektiven bietet. Das Gebäude fällt in seiner strengen Umgebung aus dem Rahmen und inszeniert zugleich durch die unterschiedlichen Geometrien ständig neue Facetten der Kollektion sowie Ausblicke in die Stadt. Auch der Kunde selbst wird durch Spiegelungen Teil dieser Luxuswelt. Die charakteristischen Streifen des Labels tauchen subtil und durchscheinend in Form eines Edelstahlnetzes in der Fassade auf.

Im Inneren sind die Präsentationsflächen abgestuft; die Besucher werden ständig wechselnde Sichtbeziehungen bei ihrem Einkaufsbummel – oder eher Museumsbesuch? – erleben. Zwei Betonvolumen dienen als Eingang und Ruhezone mit einem öffentlichen Garten. Das Gebäude wird von einem „Licht- und Luft“-Tunnel durchdrungen, um eine natürliche Belüftung zu ermöglichen und den Kunden zusätzlich eine einzigartige Atmosphäre zu bieten.


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

4

Adelssen | 15.04.2012 18:35 Uhr

Luxus

Gerne möchte ich noch einen Kommentar von Hans-Magnus Enzensberger von vor ca 30 Jahren zu dem sehr schönen von "Oli" hinzufügen. Sinngemäß:
Es gibt keinen Luxus außer Zeit, Raum, Sicherheit und Stille.
Luis Vuitton gehört also nicht dazu !

3

Lamaa | 10.04.2012 19:28 Uhr

Schein oder Realität?

Auf die Realisierung bin ich gepasst!!

Der leicht wirkende Schleier / Vorhang zur Außenwelt könnte verloren gehen.

Gutes Gelingen bei der Umsetzung!!

2

archi | 10.04.2012 16:49 Uhr

Ist...

... doch ein gelungenes 3D Modell.
Nur ist die Realität, Gott sei Dank, anders.

1

Oli | 10.04.2012 16:09 Uhr

als Teil des Luxus

Um es in den (leicht abgewandelten) Worten von Walter Jens zu sagen: "Der Bürger verlässt das Gefängnis seiner Durchschnittlichkeit, versinkt im Luxus und kehrt anders zurück, als er aufbrach. Dort, wo das Ich sich in der Sichtbeziehung verliert und seinen Anstand preisgibt, entfernt sich das Individuum von allem Zweifel"

 
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