Fotografiebegeisterten dürfte die Marke Durst ein Begriff sein. Der 1929 von den Gebrüdern Durst in der Südtiroler Stadt Brixen gegründete Familienbetrieb ist heute ein global agierendes Fototechnikunternehmen mit mehr als 20 Niederlassungen auf drei Kontinenten, das sich auf Kopier- und Drucktechnologie spezialisiert hat. Eine neue, schwungvoll daherkommende Firmenzentrale im heimischen Brixen soll dieser Erfolgsgeschichte einen architektonischen Ausdruck verleihen. Entworfen wurde das in einer idyllischen Alpenszenerie liegende Headquarter vom Bozner Büro monovolume architecture+design.
Der rund 5.700 Quadratmeter große Neubau, der nun die Verwaltung sowie ein Kunden- und Innovationszentrum beherbergt, erweitert das bereits am Ort befindliche Produktionsgebäude, das 1963 vom Südtiroler Architekten Othmar Barth geplant wurde. Das Team von monovolume griff dessen damals unrealisiert gebliebene Idee eines flachen Flügels mit Turm auf und entwickelte sie weiter. Nun schwebt über einer gläsernen Sockelzone ein amorph geformter, zweistöckiger Baukörper mit Auskragungen, der in einem sechsgeschossigen, 35 Meter hohen Turm kulminiert. Eine weiße Fassade aus pulverbeschichteten Aluminiumblechen mit 850 pixelartigen und des Nachts in unterschiedlichen Farben leuchtenden Fensteröffnungen stellt den assoziativen Bezug zum Digitaldruck her und wird damit im Sinne des Wortes zum Markenzeichen des Gebäudes.
Der Neubau legt sich um den Bestand wie eine Klammer, im Inneren des Ensembles bildet ein begehbarer Hochgarten das verbindende Element. Das Erdgeschoss des neuen Gebäudes ist als offene Fläche ausgeführt, die Funktionen wie Präsentationsbereich und Labors aufnimmt. Im südlichen Teil befindet sich der Kundeneingang mit Foyer, die oberen Ebenen sind vor allem Büros in Form von Glaskabinen vorbehalten. Im zweiten Obergeschoss ermöglicht eine Brücke über den Innenhof einen direkten Zugang zum Bürotrakt des Bestandsgebäudes. Durch ein 850 Quadratmeter großes Glasdach, das sich über die gesamte Gebäudelänge zieht, fällt viel Licht ins Innere. Gefertigt wurde es aus ca. 250 unterschiedlich großen Isolierglasscheiben. (da)
Fotos: Paolo Riolzi
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mehmet | 25.10.2019 11:47 Uhrtolles Gebäude
....das vor allem auch durch eine sonst kaum erreichte Präzision der Verarbeitung beeindruckt, schwarz hin oder her.