Seit Ende der 1990er Jahre ist der US-amerikanische Biotechnologiekonzern Promega mit seiner Tochtergesellschaft Promega GmbH in Mannheim ansässig. Er stellt Produkte zur Gen-, Zell- und Proteinanalyse her und beliefert neben Universitäten und Instituten auch Forschungslabore. Die bisher auf mehrere Orte in Mannheim verteilten Abteilungen sind nun im 30 Kilometer südlich gelgenen Walldorf in einem Neubau nach Plänen des Stuttgarter Büros
haascookzemmrich Studio 2050 zusammengeführt.
Unter einem 9000 Quadratmeter großen Dach bietet der Neubau Flächen für Logistik, Geräteproduktion und Büros für derzeit 115 Mitarbeiter*innen, einen Konferenzbereich, Räume für den technischen Support, ein Mitarbeitercafé sowie Fitness- und Ruheräume und Platz für Erweiterungen. Einzig das Mitarbeitercafé liegt in einem herausgedrehten Körper rechts neben dem Eingang.
Das von
Knippers & Helbig (Stuttgart) geplante Dach ist Raumprogramm und Symbol zugleich. Als Rost aus Brettschichtholzträgern mit Oberlichtern ist es als Gründach ausgebildet und mit Photovoltaik bedeckt, die die Grundlast des Gesamtenergiebedarfs liefert. Es ruht auf Treppenhauskernen und sehr schlanken Stützen, in denen auch die Fallrohre der Dachentwässerung verlaufen. Die Dachkonstruktion, heißt es in der Projektbeschreibung, wurde als reziprokes Tragsystem ausgeführt, das sich besonders für die Holzbaubauweise eignet, weilgänzlich auf biegesteife Verbindung der Haupttragelemente verzichtet werden kann. Die zweiachsige Tragwirkung wird durch die alternierende Anordnung der schlanken Biegeträger aus Brettschichtholz erreicht. In den Anschlüssen müssen lediglich Querkräfte übertragen werden.
Die darunterliegende Halle fungiert als Arbeits- und Pausenraum und Verteiler und hilft über einen Kamineffekt das Gebäudeklima mitzuregulieren. In der leicht modellierten Landschaft haben
Ramboll Studio Dreiseitl (Überlingen) lokal beheimatete Pflanzen, Bäume und Streuobstwiesen angelegt. Für die Mitarbeiter gibt es überdies Außenbüros, Terrassen und einen Fitnesspfad.
Text: Heinrich Geißendörfer
Fotos: Roland Halbe
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auch ein | 27.10.2020 15:51 Uhrarchitekt
man sieht noch leichte behnisch-ansätze, zum glück wächst sich das raus und die ecken bleiben eckig ;-)
das dach-tragwerk verdient seinen namen und erzeugt einen tollen raum darunter.
warum aber so viel luft ? schon bei Alnatura wirkt das volumen viel zu überdimensioniert ...