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03.12.2019

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Anklänge der Industriemoderne

Firmenzentrale in Karlsruhe von Lederer Ragnarsdóttir Oei


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Seit 2010 ist dm der umsatzstärkste Drogeriekonzern in Deutschland. Mit aktuell rund 3.700 Filialen und insgesamt 62.000 Mitarbeitern gilt dm gar als die größte Drogeriekette in Europa. Das erste Geschäft eröffnete der Unternehmensgründer Götz Werner 1973 in Karlsruhe – ebendort im Stadtteil Durlach, der durch die A5 von Karlsruhe getrennt ist, hat der Konzern seine neue Zentrale eingerichtet. Lederer Ragnarsdóttir Oei (Stuttgart) konnten auf zwei Grundstücken ein Verwaltungsgebäude mit 40.950 Quadratmetern sowie ein 21.850 Quadratmeter umfassendes Parkhaus mit Sondernutzung fertigstellen.

Den Eindruck des Grünraums, der entsteht, wenn man sich entlang der Allee zwischen Durlach und Karlsruhe bewegt, zu erhalten, war Auflage der Gestaltung. Die Gebäudehöhe sollte also so niedrig wie möglich bleiben. Die flächenbetonte Auslegung des viergeschossigen Verwaltungsgebäudes bietet zudem eine weitgehend barrierefreie Arbeitsumgebung. Es beruht auf einer wabenartigen Grundrissstruktur, die acht Innenhöfe ausformt. Der Neubau bietet Platz für 1.800 Arbeitsplätze, Konferenzbereiche und ein Mitarbeiter*innenrestaurant.

Von einem Vorplatz aus betritt man die Firmenzentrale über ein zweigeschossiges Foyer und die daran anschließende Magistrale. An deren östlichem Ende befinden sich Kantine und ein zweiter Eingangsbereich, der direkt an den Durlacher Bahnhof angebunden ist. Vier Haupttreppenhäuser liegen ebenfalls an der Magistrale, weitere sind in jedem zweiten Kreuzungspunkt des Gebäudes untergebracht. Angeschlossen sind allgemeine Funktionen wie Teeküchen, sogenannte Kommunikationszonen und die Sanitärbereiche. Ein großer Saal bietet Platz für Veranstaltungen, Versammlungen, Seminare und Tagungen.

Mit seinen organischen Formen, den gemauerten Wänden fügt sich das Gebäude in die Landschaft ein, die gemauerte, fein unterteilte Fassade erinnert zart an die Moderne, abgerundete Bauteile und die Kombination von raumhoher Verglasung und runden Gucklochfenstern verstärken diesen Eindruck. Die mit umlaufenden Balkonen ausgestatteten Innenhöfe sind begrünt, auf dem Dach gibt es eine Photovoltaikanlage, das Mitarbeiterrestaurant liegt an einem kleinen Teich. Beheizt wird der Komplex mit Fernwärme, für die unter anderem die Abwärme einer großen Raffinerie genutzt wird.
 
Auf dem zur Autobahn hin liegenden Grundstücksteil befinden sich zweigeschossige Projektflächen, die als Ausweichflächen für die Büronutzung dienen. Ein künstlich angelegter grüner Hügel schirmt vom Lärm der Autobahn ab. An ihn schließt ein Parkhaus mit vier Ebenen an, auf dessen oberstem Stockwerk zukünftig Apfelbäume wachsen sollen. (tl)



Fotos: Roland Halbe


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

14

STPH | 17.12.2019 09:00 Uhr

...

Seltsam die Beziehungslosigkeit in unseren Gewerbegebieten, die ja oft reine Fahrräume sind. Vertikal burgenhafte Optik wie hier bewirkt ein Disneyland.
Wie schafft das etwa Holland hieraus eine kultivierten Flächenablauf zu ordnen? Ein gut gesetztes Schild kann hier schon ordnen. Wir kommen mit der Weite von Fahrräumen nicht zurecht. Wir suchen immer die Stadt, das Heimelige, das Innen.

13

Horst | 05.12.2019 11:02 Uhr

Projekt ohne Kontext

Schoenes Projekt an und fuer sich. Kann aber leider kaum eine Wirkung entfalten oder Querbezuege herstellen da im luftleeren Raum des nichtssagenden Kontexts. Dadurch wirkt alles "fake".

12

auch ein | 05.12.2019 09:04 Uhr

architekt

"Mit seinen organischen Formen, den gemauerten Wänden fügt sich das Gebäude in die Landschaft ein".

die aussage ist schlicht blödsinn

die nudelige landschaft ist ja auch LRO-made (und leider langweilig) , drumherum industrie, ein autobahnkreuz und vorstadt auf dem sehr flachen land... wer es kennt weiss es .....

11

auch ein | 05.12.2019 09:02 Uhr

architekt

@ixamotto:
nein, der arno steht nicht am reissbrett sondern an seiner waldorf-staffelei und aquarelliert,
jorunn ist im kräutergarten, marc prüft die rechnungen und die praktis zeichnen backsteine.....

10

ixamotto | 04.12.2019 22:51 Uhr

von männern und frauen

bei den kommentaren 3,5 und 7 drängt sich die frage auf, ob es ernsthaft leute gibt, die glauben, dass bei lro der arno im meisterkittel am reißbrett steht, während im hintergrund die jorunn der marc die fenster putzen...

9

Stephan | 04.12.2019 15:56 Uhr

Automatismus

es hat etwas Mario Botti'ges, äh, ich meine: Robotikhaftes, wenn sie die Elemente in verschiedenen Beziehungen und Bereichen wiederholen. Erschöpfend und ermattend, wenn man bedenkt, dass so ein intelligentes Büro Wege geht, die es immer geht, weil es sie schon immer so gegangen ist. Ich zweifle nicht an der Qualität, dafür haben sie sicher Gewerke, die ihre Elemente gleichbleibend von der Stange produzieren. Ich sorge mich nur um die Mitarbeiter, die ihre Ideen und Gedanken einbringen wollen/möchten/....
Genius Loci ? who cares...
Zeitgemäss ist sicher die cad-gebundene automatisierte Grundrissmatrix. Hut ab; wer auf knopfdruck so ein Gebilde erzeugen kann.

8

g.k. | 04.12.2019 15:24 Uhr

Architektursprache

Werte Kollegen,

es ist doch sehr schön wenn ein Büro innerhalb jahrzehntelanger Arbeit eine eigene, signifikante und qualitativ hochwertige Architektursprache entwickelt hat.
Warum sollte es diese ändern ?
Architektur ist doch keine Unterhaltungsveranstaltung !

Beim gezeigten Projekt ist allerdings der Eingang proportional und grundrisslich völlig misslungen und wirkt ein wenig maniriert innerhalb des verwendeten Formenkanons.

Es scheint so, als ob der Kollege unbedingt nochmal das aufgeschwungene Volumen unterbringen wollte, was nun bedrohlich schwer über dem flachen Eingangsschlitz dräut (Foto 3).

Alles andere ist solide .

7

solong | 04.12.2019 11:36 Uhr

... ein paar neidkommentare ...

... der "nicht wirklich könnenden" ... können die architektur von lro ... im grunde nich berühren ... immer etwas anders ... immer etwas speziell ... immer sehr durchdacht + bis ins detail ... gutgemacht ... sicher keine "massenkost" ... aber erfreuliche highlights ... jenseits des gerade wieder sehr 70er-jahre mainsteam ... gebäude mit charakter halt ...

6

werker | 04.12.2019 11:32 Uhr

Gut.

Wenn es die Qualität von LRO hat, dann gerne noch eine Weile "das gleiche Zeugs". Hier wird nix langweilig.

5

auch ein | 03.12.2019 21:03 Uhr

architekt

arno wie er leibt und lebt...seit jahren das geiche zeugs.
"elemente aus der moderne"?

die runden treppenhäuser, komische gewölbe mit knochenartigen auflagern, eckige fenster in halbrunder wand und im garten die organischen spätzle.
der schornstein fehlt!

und bei den waldi-grundrissen muss man gähnen.

seit es computer gibt muss wenigstens der prakti nimmer mit bleistift die backsteinle zeichnen

4

peter | 03.12.2019 18:55 Uhr

klasse!

ein tolles gebäude aus dem hause lro, auch wenn es - einmal mehr - aus den altbekannten zutaten zusammengebaut ist - treppenhäuser mit "kanonenfenstern", runde dachsheds, lamelle, fassadenmaterial, innenräume. etwas mehr einfallsreichtum bei der entwicklung auch mal neuer details würde man sich bei lro ab und an wünschen.

3

staubmeier | 03.12.2019 18:26 Uhr

ach arno


langsam wird´s langweilig.

türmchen, schwebende abbruchziegl.

und ui: schlierengrundrisse.

guck´ dir doch nochmal den ollen LC genau an.

der konnte auch die dritte dimension.

LG

2

denkste | 03.12.2019 17:52 Uhr

Anklänge der Industriemoderne

Wieder einmal ein schönes Gebäude von LRO, auch wenn sich Motive wiederholen. Die Treppenhäuser sind immer ein Erlebnis. Die Innen- und Lufträume von LRO immer spannend. Grundriss und Fassade bilden ein harmonische Symbiose.
Chapeau

1

lollo | 03.12.2019 16:24 Uhr

Erste Sahne!

- whow, große Klasse: Hut ab!

 
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Der neue Firmensitz des Drogeriekonzerns dm in Karlsruhe

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Der Neubau bietet Platz für 1.800 Mitarbeitende, denen ein Restaurant am Teich offen steht.

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Die Fassade weist Elemente aus der Moderne in zeitgenössischer Aufarbeitung auf.

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Blick in den großen Saal

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