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06.07.2017

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Das rote Band

Firmenzentrale der DAW von Brückner & Brückner


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Ober-Ramstadt ist ein kleines Städtchen an den Ausläufern des Odenwaldes, zehn Kilometer südöstlich von Darmstadt. Dort residieren seit 122 Jahren die Deutschen Amphibolin-Werke (DAW SE), die durch Marken wie „Caparol“ oder „Alpina“ bekannt wurden. Vergangene Woche eröffnete die neue Firmenzentrale, errichtet nach Plänen von Brückner & Brückner Architekten (Tirschenreuth Würzburg). „Kraft durch Zurückhaltung“, wie es DAW-CEO Dr. Ralf Murjahn bei der Eröffnungsfeier formulierte, ist das Motto des Gebäudes. Es sollte sich einerseits auf einem Z-förmigen Grundriss maßstäblich in die heterogene Umgebung einfügen und andererseits eine ganze Reihe von DAW-Produkten zu einem stimmigen Gesamtkonzept verschränken, ohne dabei wie eine überdimensionierte Werbetafel zu wirken. Beides ist gelungen.

Google Maps gewährt einen aussagekräftigen Blick auf die Struktur des Städtchens: Im Nordwesten das in einer Senke gelegene, weit ausgreifende DAW-Gelände, in der Ortsmitte einige mehrgeschossige Gebäude, der Rest sind Einfamilienhäuser. Zwischen diesen und den Fabrikhallen vermittelt die neue Firmenzentrale. Sie ist scheinbar aus einzelnen Bausteinen zusammengesetzt, jeder in etwa so groß wie ein Einfamilienhaus. Zur Straße hin wirkt der reich gegliederte Bau als optischer Schirm, die dahinter liegenden Hallen sind nicht zu sehen.

Obwohl an der hinterlüfteten Pfosten-Riegel-Fassade reichlich Bauteile aus dem DAW-Portfolio verwendet wurden, ist das Gebäude keine Litfaßsäule. Auch in der dreigeschossigen Eingangshalle mit einer an vier bleistiftdünnen Stahlstäben hängenden Brücke ist die Atmosphäre eher geradlinig und schlicht. Sinnlichkeit erfährt die Halle durch ein 50 Meter langes, intensiv rotes Band. Gedacht als „Pinselstrich des Handwerks“ liegt es wie ein Teppich am Boden, wölbt sich zu Sitzmöbeln, Besprechungstischen und Empfangstresen auf, wird wieder Boden. 18 Schichten in vier verschiedenen Rotnuancen wurden mit eigens entwickelten Pinseln aufgetragen, um möglichst leuchtend und unverwechselbar zu sein. Das Band führt durch alle öffentlichen Bereiche über die Treppenhäuser bis zur Cafeteria und zur Seminarebene im sechsten Geschoss.

Ganz ohne Farbe kommen die Bürogeschosse aber nicht aus. Die Gruppenbüros zum Beispiel sind mit flauschigen Rückzugsinseln ausgestattet, deren Stoff mit der Farbe der Abteilung abgestimmt wurde. Nachts, wenn in den Büros die Lampen brennen, leuchtet die neue Zentrale im ganzen DAW-Farbspektrum. (en)



Fotograf: Constantin Meyer


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

1

Der Chauffeur | 06.07.2017 21:11 Uhr

Alte Schule

Erstaunlich, dass es in Zeiten der flachen Hirarchie noch einen Privataufzug für die Geschäftsführer zu ihren Autos gibt!

Eher amüsant ist dabei die Tatsache, dass die Herren sich auf dem Weg zum Aufzug am Kopierer und Papierschrank vorbeiquetschen müssen...

 
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