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07.06.2021

Identität in Kupfer

Firmensitz von Foster+Partners in Jekaterinburg


Hier gehen Unternehmen, Architektur und Firmenmarketing eine Verbindung ein: 2012 wurden Foster+Partners (London) von dem Kupferproduzenten Russian Copper Company für den Entwurf seines neuen Firmensitzes in Jekaterinburg beauftragt. Die viertgrößte Stadt der Russischen Föderation am Uralgebirge ist  historisch ein Standort der metallverarbeitenden Industrie. Und so sollte das Hauptprodukt Kupfer des Bauherrn – oder zumindest der Anschein von Kupfer – auch die Fassade des neuen Headquarters bekleiden. Foster+Partners entwickelten eine ungewöhnliche Gebäudehülle, die sich über die ganze 88-Meter-Höhe des neuen Büroturms zieht und das kubische Kristallgitter der Elementarzellen von Kupfer nachbildet. Diese expressive Struktur aus Dreifachverlgasung und Stahl in einer bronzefarbenen PVD-Beschichtung leuchtet nun mit der diesjähirgen Fertigstellung des Baus über der Industriestadt, so dass ein Teil der Fassade beim kürzlichen Rebranding von RCC auch zum neuen Logo der Firma wurde.

Erst 2004 gegründet, fördert RCC heute in Regionen der ehemaligen Sowjetunion mit 11.500 Mitarbeiter*innen Kupfer für unsere ressourcenhungrige Weltwirtschaft. Prädikate wie „jung“ und „dynamisch“ sollten entsprechend auch beim Bürobau zur Geltung kommen. Tatsächlich ist das Raumkonzept von Foster+Partner für die 18.500 Quadratmeter Bruttogrundfläche ungewöhnlich. Im Austausch mit den Mitarbeiter*innen der Firma entwickelt, setzten die Architekt*innen anstelle von Großraumbüros zweigeschossige Module in den Büroturm. Diese mit viel Holz und geweißtem Beton ausgearbeiteten Module definieren verschiedene offene und intime Arbeitsbereiche. Sie sind auf beiden Seiten eines Flurs angeordnet, der wiederum mit Sitzgelegenheiten und Blick auf die Stadt für Pausen genutzt werden kann. Im höchsten, 15. Stockwerk befindet sich ein Versammlungs- und Veranstaltungsraum.

Als Reaktion auf die große Temperaturspanne in Jekaterinburg
zwischen plus 30° Celsius im Sommer und minus 30° Celsius im Winter wollen Foster+Partners ein energieeffizientes Gleichgewicht zwischen den massiven Teilen des Baus aus Ortbeton und den verglasten Flächen ausgearbeitet haben. Die Dreifachverglasung soll die Sonneneinstrahlung im Sommer mildern und eine Wärmegewinnung durch die Sonne im Winter ermöglichen. Die neue Grünfläche rund um das Headquarter ist teilweise als öffentlicher Raum ausgestaltet und mündet in einen Garten für die Mitarbeiter*innen. (sj)

Fotos: Oleg Kovalyuk


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