Beim Firmensitz eines Glasherstellers erwartet man eigentlich die offensive Zurschaustellung der eigenen Produkte. Erfrischend also, dass sich das belgische Unternehmen AGC Glass Europe bei seinem Neubau in Louvain-la-Neuve für etwas mehr Zurückhaltung entschieden hat. Entworfen wurde es von Philippe Samyn and Partners mit Sitz im Großraum Brüssel.
Die meisten Menschen werden das Gebäude jedoch nicht aus der Nähe, sondern eher von der Autobahn aus sehen. Das flache, eckige Volumen schwebt über der sanften Hügellandschaft. In seiner Horizontalität ist es lediglich von einigen subtilen Einschnitten, die mit Lamellen kaschiert werden, unterbrochen. Was hier ganz offensichtlich zählt, sind die inneren Werte, wie beispielsweise das Einhalten des Nullenergiestandards.
Das Gebäude ist über einem quadratischen Grundriss organisiert, der von einem linearen Foyer als „Kommunikationsraum“ in zwei Bereiche unterteilt wird. Im kleineren Abschnitt befinden sich die eher öffentlichen Funktionen, wie das Tagungszentrum samt Restaurant, während der größere Teil des Gebäudes für offene Büroflächen genutzt wird.
Drei große Patios sorgen für Auflockerung, womit landschaftliche Fragmente auch im Inneren anzutreffen sind. Überhaupt ist das Gebäude auf den zweiten Blick weit weniger abgeschottet, als es zunächst scheint: Zwischen Lamellen und Glasfassade erlauben offene Treppen einen schnellen Abgang und bei Nacht wird das Gebäude zur geheimnisvoll leuchtenden Laterne am Straßenrand. (sb)
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