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12.01.2017
Raffinierte Faltung aus Stahl
Firmensitz im belgischen Herentals
Wer Verpackungen verkauft, legt auch Wert auf die eigene „Verpackung“: Der neue Unternehmenssitz des belgischen Verpackungsherstellers Deca entstand in einem Gewerbegebiet in Herentals. Die bestehende Industriehalle wurde grundlegend umgestaltet und erweitert. Die Architekten von 2DVW (Antwerpen/Rotterdam) entwickelten gemeinsam mit dem weltweit agierenden Stahlkonzern ArcelorMittal aus Luxemburg eigens für dieses Projekt eine raffinierte Stahlfassade mit drei unterschiedlich profilierten Faltungen. Es wurde unter anderem für den ARC 16 Detail Award in den Niederlanden nominiert.
Verschiedene Unternehmenszweige mit ihren spezifischen Anforderungen kommen in einem großen Volumen unter. Das Stahlblech der Fassade ist teils perforiert und je nach Ausrichtung in verschiedenen Winkeln gefaltet, sodass das einheitliche Material unterschiedlichen Sonnenschutzanforderungen gerecht werden kann. Neben dem Wechsel der Oberflächenstruktur tragen auch Ausschnitte und Rücksprünge in der Fassade zur optischen Gliederung des Gebäudes bei. Diese Zonierung entsprechend der Funktionen erwirkt angenehm proportionierte Ansichten trotz ihrer Länge.
Die teilweise offen sichtbaren Konstruktionselemente des Industriebaus werden im Inneren durch schlichte Holzeinbauten und ein einfaches Lichtkonzept ergänzt. Im eher konventionellen Großraumbüro bieten vier Holzkuben, die sich in das Gitter der hängenden Beleuchtung einpassen, eine Vielzahl zusätzlicher Funktionen. Neben Regal- und Schrankfächern beinhalten sie Umkleiden, Spinte und Sitzgelegenheiten. Außerdem dienen sie als Projektionsfläche bei Besprechungen. Der abgeteilte Konferenzraum ist durch eine Glaswand einsehbar, aber doch geschlossen genug, um eine vertrauliche Atmosphäre zu schaffen.
Projektarchitekt Johan de Wachter arbeitete mit mehreren Designern zusammen. Die wohldosierten Farbtupfer überstrahlen die Farbnuancen der Stahlstruktur im Sonnenlicht nicht, sondern stärken das industrielle Ambiente. Insgesamt zeigen die relativ einfachen Interventionen große Wirkung: Selbst die Fluchttreppe wurde mit einem kleinen Garten zu einer ansehnlichen Raumsituation.
Fotos: Klaas Verdu
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