In Münster startet der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) das neue Jahr mit einem Blick auf das architektonische Erbe. Eine vom LWL-Medienzentrum für Westfalen in Kooperation mit der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Auftrag gegebene Filmreihe „Markantes Erbe“ rückt herausragende Bauten in den Fokus, die in den 1960er und 1970er Jahren in Westfalen-Lippe entstanden sind. Am Dienstag, 23. Januar 2024 haben die drei Zwanzigminüter von Maria Anna Tappeiner im Schloßtheater Münster Premiere.
Die Filmemacherin Maria Anna Tappeiner, die sich in ihrer Arbeit vor allem Künstlerporträts widmet, besuchte eine Vielzahl modernistischer Bauten, die fast alle unter Denkmalschutz stehen. Entstanden ist eine dreiteilige Filmreihe, die Rathäuser, Schulen und Sakralbauten als Abbilder ihrer Zeit thematisiert: „Wirtschaftsboom, Fortschrittsglaube, aber auch Proteste und Reformbewegungen prägten das gesellschaftliche Klima. Auch in der Architektur war der Aufbruch spürbar: Nicht Wiederaufbau, sondern Neubau war die Devise“, heißt es in der Pressemitteilung des LWL. Bei der breit gefächerten Auswahl handele es sich um Architektur, die vielen als „klotzig, grau und hässlich“ gilt und daher keinen leichten Stand habe.
Zu sehen sind unter anderem Bauten wie das Rathaus in Castrop-Rauxel oder die Thomaskirche in Gelsenkirchen. Auch das Geschwister-Scholl-Gymnasium von Hans Scharoun in Lünen, das 2012 denkmalgerecht im Auftrag der Wüstenrot Stiftung saniert wurde, wird gezeigt. Des Weiteren dabei sind Projekte, deren Unterschutzstellung für Diskussionen sorgte, etwa das Rathaus in Gronau. Ergänzt werden die dokumentarischen Ortsbesuche durch ausgewähltes Archivmaterial. Inhaltlich soll dabei sowohl die architektonische Idee als auch der Denkmalwert der Gebäude ergründet werden.
Anlässlich der Filmpremiere erläutern die Regisseurin sowie Barbara Rüschoff-Parzinger (LWL-Kulturdezernentin), Holger Mertens (LWL-Chef-Denkmalpfleger) und Markus Köster (Leiter des LWL-Medienzentrums für Westfalen) im Gespräch mit dem Architekten und Journalisten Stefan Rethfeld (Leiter des Sachbereichs Vermittlung und Baukultur beim LWL-Denkmalfachamt) die Arbeiten. Diese werden im Anschluss an die Vorführung auf dem Youtube-Kanal des LWL-Medienzentrums veröffentlicht (je ein Teil am 25. Januar, 1. Februar und 8. Februar 2024).
Termin: Dienstag, 23. Januar 2024, 19 Uhr
Ort: Schloßtheater Münster, Melchersstraße 81, 48149 Münster
Hier geht es zum Kartenvorverkauf.
Zum Thema:
www.lwl.org
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