Nur 18 Kilometer von Prag entfernt liegt die kleine Gemeinde Psáry. Seit letztem Jahr steht hier der ortseigenen Freiwilligen Feuerwehr die Wache Dolní Jirčany zur Verfügung. Den Entwurf für den schlichten Neubau im gleichnamigen Ortsteil Dolní Jirčany lieferte das Prager Büro SOA architekti. Dabei ging es nicht nur um ein Gebäude, das der Feuerwehr reibungslose Arbeitsabläufe ermöglicht, sondern auch um ein Haus, das den Zusammenhalt stärkt und die Entwicklung der Gemeinde fördert.

Entsprechend regional sind Form und Volumen der Wache hergeleitet. Sie sollen an die Typologie einer Scheune erinnern. Mit rechteckigem Grundriss, Satteldach und hellen Materialien korrespondiert der Bau außerdem mit der auf der anderen Straßenseite liegenden Grundschule, die ebenfalls von SOA im Jahr 2019 realisiert wurde.

Aber auch der strukturelle Aufbau stellt Verbindungen zum Ort her und arbeitet mit verschiedenen klimatischen Schichten. Die Stahlkonstruktion mit Fachwerkbindern wird von einer transluzenten Polycarbonat-Fassade umhüllt und lässt so erahnen, was im Inneren vor sich geht. Ein großes Fenster zur Straße ermöglicht Passant*innen zudem Einblicke in die Arbeit der freiwilligen Feuerwehrleute. Licht fällt durch die Sandwich-Polyurethan-Paneele des Daches.

Im Inneren ist ein massives Volumen aus Holz für die Sanitäranlagen eingestellt. Für die Innenseite wurden CLT-Paneele verwendet. Die Außenseite ist mit Holzfaserplatten gedämmt und mit Kiefernsperrholz verkleidet. Eine rote Treppe aus Tränenblech führt nach oben. Hier stehen den Feuerwehrleuten weitere Räumlichkeiten zum Aufenthalt zur Verfügung. Die Baukosten für den rund 430 Quadratmeter großen Bau werden mit knapp 1 Million Euro beziffert.

Text: Jocelyne Zafisambondaoky
Fotos: Alex Shoots Buildings

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