Einsatzwachen, Leitstelle, vierzig Wagenhallen, Werkstatt, doppelte Umkleiden, eigene Sporthalle und eigenes Blockheizkraftwerk – die kürzlich eröffnete Hauptfeuer- und Rettungswache in Krefeld ist ein Funktionsbau auf dem neuesten Stand der Technik. Mit der Verkleidung aus dunklem Ziegel bezieht sich die verantwortliche Arbeitsgemeinschaft aus Gatermann + Schossig Architekten (Köln) und der Planungsgruppe Gestering, Knipping, de Vries (Bremen) auf die Krefelder Bautradition à la Mies van der Rohe. Gegenüber der 140 Meter langen Fassade mit vierzig Toren und mehr als 18.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche würden Haus Lange und Haus Esters allerdings zwergig wirken.
Deutlich kleinere Maße und eine andere landschaftliche Kulisse haben auch die Feuerwachen im österreichischen Götzis und in Südtirol von Roland Baldi oder Pedevilla, die sich durch eine ortsbezogene und überzeugend schlichte Architektur auszeichnen. Die Krefelder Feuerwache tut sich mit den Proportionen ob ihrer durch das Programm vorgegebenen Größe hingegen etwas schwerer, sie bietet aber doch ein paar Qualitäten über die reine Funktionalität hinaus: Der Glasbau zwischen zwei parallelen Riegeln ist die repräsentative Zugabe zum komplexen Funktionsprogramm.
Der großzügige Besuchereingang bietet Raum für Infoveranstaltungen, Ausstellungen und Festlichkeiten vor dem Hintergrund der Sichtbeton-Kunstwand „tangram of fire“ von Thomas Weil. Angeschlossen an die Ruheräume bieten Dachterrassen Erholung für die 240 Feuerwehrleute. Das Brandhaus als Abschluss des Feuerwehrübungshofes ist ein wohlproportioniertes Objekt in roter Farbe, das mit seinem Türmchen ein kleines Highlight im Ensemble darstellt. (dd)
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LAMAA | 10.06.2016 10:53 UhrNix besonderes
Da hatte wohl jemand zu viel Geld!