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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Feuerwache_in_Guetersloh_von_ARQ_Architekten_Rintz_und_Quack_7254640.html

29.05.2020

Höhenrettung mit Hofblick

Feuerwache in Gütersloh von ARQ Architekten Rintz und Quack


Sinn für Theatralik muss man den Gütersloher Feuerwehrleuten zugestehen,  denn der Umzug des Fuhrparks an den neuen Standort wurde mit Freude inszeniert: In Kolonne mit Blaulicht ging es für die 34 Fahrzeuge im Schritttempo die 280 Meter über die Friedrich-Ebert-Straße vom alten zum neuen Standort. Da die bisherige Wache aus den 1980er Jahren zu eng wurde, hatte man sich 2014 für einen Wettbewerb für einen Neubau entschieden. Gewonnen hat diesen das Berliner Büro ARQ Architekten Rintz und Quack.

Auf dem 9.500 Quadratmeter großen Grundstück ist nun eine neue Feuer- und Rettungswache mit Kreisleitstelle entstanden, die auf 7.500 Quadratmetern Nutzfläche Platz für die insgesamt 120 Mitarbeiter und 34 Einsatzfahrzeuge bietet. Vier Gebäudeelemente in Klinkerbauweise umrahmen einen Innenhof. Entsprechend der Umgebungsbebauung sind drei der vier Gebäuderiegel zweigeschossig ausgeführt. Im Erdgeschoss des Komplexes befinden sich unter anderem die Hallen mit den Stellplätzen für die Einsatzfahrzeuge, sowie eine Werkstatt, Desinfektionshallen, Waschräume, die Bestückungsgasse und Lagerräume. Im Obergeschoss sind die Dienst- und Aufenthaltsräume untergebracht, an allen Planungen war die Feuerwehr direkt beteiligt. Die Technische Ausrüstung übernahm pbr Planungsbüro Rohling (Osnabrück), die Statik verantworteten osd aus Frankfurt.

Die Wache bietet dank ihrer Ausstattung eine ganze Reihe neuer Möglichkeiten. Als Besonderheit gilt die Atemschutzübungsstrecke, mittels derer die Feuerwehrleute unter Einsatzbedingungen den Belastungstest im Umgang mit Atemschutzgeräten üben können. In einem Laufkäfig können hier zusätzlich unterschiedliche Einsatzszenarien simuliert werden. Als weithin sichtbarer architektonischer Akzent sticht der 23 Meter hohen Übungsturm heraus, an dem die Feuerwehr Einsätze der Höhenrettung trainieren kann. Er ist als offenes Treppenhaus ausgeführt und bietet auf eine Anregung des städtischen Fachbereichs Umweltschutz zwölf Nistöffnungen für Mauersegler.

Das Ensemble ist in Anlehnung an den Passivhausstandard errichtet, hat eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach, die den gesamten Energiebedarf der Wache abdecken soll, und verfügt über ein 1.ooo Quadratmeter großes Gründach – das Gießen sollte kein Problem sein, möchte man meinen. (tl)

Fotos: Laura Thiesbrummel, Stefan Brückner



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Zu den Baunetz Architekt*innen:

pbr Planungsbüro Rohling


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