Die neue Feuer- und Polizeiwache für das Berliner Regierungsviertel wurde am 8. September 2004 offiziell eingeweiht. Architekten sind Sauerbruch Hutton Architects (London/Berlin), die das einzig verbliebene Bauteil eines ehemaligen Zollhofs auf dem Güterbahnhof Moabit an der Spree renovierten und um einen aufgeständerten farbigen Riegel ergänzten.
Mit seinen neuen Funktionen bilde der Bau den „operativen Schlussstein des gesamten Regierungsviertels“ (Matthias Sauerbruch); architektonisch sei er eher der „merkwürdigen Aura des Ortes verbunden, der für das Nachwende-Berlin so typisch ist“. Wichtigstes Anliegen der Architekten war zunächst die Erschließbarkeit des Gebäudes für Fahrzeuge und Fußgänger. Der auf Stützen „schwebende“ Anbau ergänzt dann den Altbau um zusätzliche Nutzflächen und bietet auf der Erdgeschossebene den Einsatzfahrzeugen geschützte Parkplätze.
Der für die Architekten zum Markenzeichen gewordene Einsatz von differenzierten Farbkonzepten macht auch aus diesem Anbau ein kleines Kunstwerk: Ähnlich wie beim Hochregallager der Sedus Stoll AG (BauNetz-Meldung vom 19. 4. 2004) wurde der Riegel mit farbigen Tafeln verkleidet, hier allerdings aus Glas. Ziel der Architekten war es, „neben dem respektvollen Umgang mit dem Vorgefundenen ein neues Selbstbewusstsein zu zeigen, das mit Witz und Optimismus buchstäblich aus den Ruinen entsteht. Aus der preußischen Amts-Architektur ist ein vielfältig facettiertes operations centre geworden, das in seiner freudigen Unkonventionalität die Polizei und Rettungsdienste nicht als Ordnungskräfte, sondern als lebendigen Bestandteil einer vitalen Stadt zeigen will.“
Zum Tag der Offenen Tür ist das Gebäude am 8. 9. 2004 noch bis 19 Uhr für alle interessierten Besucher geöffnet.
Cordula Vielhauer