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25.05.2020

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Zuhause im Betonmodul

Fertigteilexperiment von Summary in Portugal


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Fertigteilsysteme sind meist auf sehr spezifische Nutzungen festgelegt. Es gibt Angebote für Industriehallen ebenso wie Bürogebäude oder Einfamilienhäuser. Doch was tun, wenn ein einziges Gebäude unterschiedliche Programme umfassen soll? Das portugiesische Büro Summary (Porto) kombiniert einfach zwei Prinzipien. Im Vale de Cambra etwa 50 Kilometer südlich von Porto konnten die Architekten kürzlich einen Hybrid aus Wohnungen und Geschäftsräumen fertigstellen.

Als Basis diente ihnen ein selbst entwickelter Fertigteilbaukasten namens Gomos, den sie 2016 bei der Biennale in Venedig vorstellen konnten. Inspiriert von großformatigen Röhren im Kanalbau, besteht dieser aus selbsttragenden Rahmenelementen, die vor Ort zusammengesteckt werden können. Sie verfügen über alle notwendigen Installationen und sind quasi gebrauchsfertig. Der Clou ist dabei das aufgeklappte Dach, das den Innenräumen – es geht hier ums Wohnen – das gewisse Extra gibt.

Im Cambra-Tal sollten aber nicht nur Wohneinheiten, sondern in einem Sockelgeschoss auch Geschäftsräume entstehen. Dieses planten die Architekten mit einem weiten Stützenraster und den üblichen Betonfertigteilen. Darüber platzierten sie schließlich sechs ihrer Gomos-Wohneinheiten. Freistehend und leicht unregelmäßig arrangiert, blicken diese mit großen Fensterflächen und schmalen Balkonen ins Tal. Zwei der Einheiten ragen sogar keck über die Bodenplatte hinaus.

Zur Erschließung nutzen Summary die leichte Hanglage des Grundstücks. Das Erdgeschoss ist direkt von der Straße aus erreichbar und zu den Wohneinheiten gelangt man über einen schmalen Zufahrtsweg, der auf ein Plateau hinter dem Haus führt. Jede der 45 Quadratmeter großen Einheiten hat einen eigenen Eingang. Im Inneren bestimmen glatter Beton, quietschgelbe Trennwände und Einbauten den Raumeindruck. (sb)

Fotos: Fernando Guerra / FG+SG


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

7

staubmeier | 26.05.2020 10:06 Uhr

:fferteB

spätestens in 10 jahren steht das leer

und

in 20 jahren wird es abgerissen.

es wäre besser bei einem rendering geblieben.

die idee ist gut.

es mangelt jedoch sehr an der ausführungsplanung.

6

peter | 26.05.2020 09:29 Uhr

gomos

wahrscheinlich sind das jetzt wieder spielverderberfragen, aber architektur ist eben nicht kunst oder design:
was ist beim gezeigten projekt mit dem thema wärmedämmung? abdichtung? a/v-verhältnis?
das sieht alles cool aus, aber ich fürchte, das ist nicht annähernd so gelöst, dass es dauerhaft funktioniert. die pultdächer scheinen eine aufgeklebte abdichtung zu haben, soweit erstmal ok. regenrinnen gibt es keine, das wasser läuft also in die hauszwischenräume, die aufgrund der engen abstände niemals zu wartungszwecken ganz begehbar sein werden. und dann? die spannendste frage wäre nun, wie der anschluss der aufgehenden pultdachhäuschen an die deckenplatte des unterbaus funktioniert und wie dort die entwässerung stattfindet. schließlich stehen die häuser in einer grünen umgebung, es scheint also auch dort zu regnen.
ein paar detailzeichnungen wären insgesamt bei so einem projekt sehr hilfreich, selbst hier im baunetz.

5

Rainer Mertens | 25.05.2020 22:31 Uhr

Ist doch gar nicht so übel

Woher der Kummer, liebe Kollegen auf den vorderen Plätzen? Ein bisschen viel Häme für ein kleines Projekt. Und wir können ja einen einfachen Test machen: Wer möchte lieber in einem WBS-70 wohnen? Eben.

Aber letztlich sind das ja ohnehin Äpfel und Birnen. Dieses System ist vermutlich als Alternative zu eingeschossigen Modulbauten gedacht, und hier eben zu einem motelartigen Setting kombiniert. Das funktioniert auf den ersten Blick gut, nicht mehr und nicht weniger.

Und noch ein kleiner Hinweis für die Besserwisser: Das Erdgeschoss ist ganz offensichtlich nicht aus Ortbeton, oder was denkt ihr, wie der erst aussehen würde bei einigermaßen ökonomischen Produktionsbedingungen?

4

STPH | 25.05.2020 19:58 Uhr

...

wo nehmen die Portugiesen diese Frechheit her zu komplett neuen Ideen wo die Form noch ganz einfach den Gedanken transportiert so als gäbe es nur die Willkür des Architekten.
Welcher Bauherr gehört dazu.
Ich habe solche Bauherrenwunder auch schon erlebt, die sich einfach mitreißen lassen.

An alle: zumindest im Kopf mal hupfen.

3

Klaus Schäfer | 25.05.2020 19:42 Uhr

Schöne Lage

Ein hübscher Vergleich! Mit dem WBS-70 Modul-System-Bau dürfte auch die Stellplatzanlage vor dem Haus übereinstimmen.

2

joscic | 25.05.2020 18:19 Uhr

@ auch ein: sehe ich leider auch so

Ich finde da nichts experimentelles, außer 48! Bilder bei Tag und bei Nacht und ziemlich leere Worthülsen: Hybrid für gemischte Nutzung, selbsttragendes Rahmenelement für Betonfertigteil, aufgeklapptes Dach für ein banales Pultdach.
Eigentlich sind ja auch nur die Betonhäuschen Fertigteile, darunter alles ganz schnöder Ortbeton. Dagegen war das DDR WBS-70 Modul revolutionär. Bilder vom "Gomos" "System" finden sich natürlich bei dezeen, archdaily und architonic. Ich nenne es schlicht Marketing.

1

auch ein | 25.05.2020 15:56 Uhr

architekt

da sieht man wie es daneben gehen kann....

Sinn eines Modules ist seine Reproduzierbarkeit oder ANpassungsfähigkeit als FLEXIBLES System.

Klar kann man die Haustechnik ins Fertigteil legen und dann "Zusammenstecken" (wie auch immer das dann geht,...). Wenn man als Resultat dann aber die Leitungen wieder aufputz (bzw. aufbeton) mit dem Charme einer schlecht ausgeführten Tiefgarage weiterverlängern muss ist das Thema verfehlt.

Man hätte auf die zukünftigen Coladosen-Müllabstandsfugen verzichten können und von DORT Leitungsführung flexibel machen können.

Ein schöner Bau aber eben zu viel Theorie hinter nicht funktionierender Umsetzung

 
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