In der japanischen Wohnhausarchitektur sind die Verschränkung von Ebenen zu einem offenen Wohnkontinuum oder die Komprimierung von Funktionen auf kleinstem Raum häufig wiederkehrende Motive.
Beide Ansätze finden sich auch in dem kleinen Wohnhaus des Tokioter Architekturbüros Sugawaradaisuke Architects mit dem Namen Nojiri-ko Nature Platforms. Das Haus steht am Nojiri See, rund 15 Kilometer nördlich von Nagano. Die Gestaltung konzentriert sich außerdem ganz aufs Eins-Werden mit der Landschaft. Dabei war das Ziel der Architekten, diese Verschränkung mit der Natur möglichst fließend zu gestalten. Die fünf unterschiedlich großen Geschossebenen, aus denen sich das für Feriengäste konzipierte Wohnhäuschen zusammensetzt, entwickeln sich sozusagen schrittweise aus der Landschaft heraus.
Das unterste Geschoss ist in seiner Materialität eine Art Vermittler zwischen außen und innen. Feuerholz liegt hier auf dem rohen Betonboden, die Wand ist mit dunklen und groben Holzlatten vertäfelt, die auch an der Außenfassade verwendet wurden. Von hier führt eine Treppe nach oben, zuerst zur Küche. Um ein Halbgeschoss versetzt, findet sich wiederum der offene Wohnbereich. Etwas zurückgezogener liegen hingegen Schlafbereich und Bad sowie eine Koje direkt unter dem Dach. Im Sinne der Architekten soll der Bewohner hier – zumindest für den begrenzten Ferienaufenthalt – seinen Lebensstil an den Tagesverlauf und die Jahreszeiten anpassen und damit ein engeres Verhältnis zur Natur entwickeln.
Je nach Funktion sind die Ebenen mit unterschiedlichen Materialien belegt. Beton, Fliesen und Holz erzeugen eine Art atmosphärische Kulisse für die auf begrenzten Raum untergebrachten Funktionen. Um den Raum entsprechend gut nutzen zu können, dienen die Treppenstufen auch als Sitzbank, und der Boden im Küchenbereich kann gleichzeitig als Esstisch genutzt werden. Letzteres zeugt auch davon, dass der Boden eines Wohnraums in Japan anders als in der europäischen Tradition interpretiert und beispielsweise nicht mit Straßenschuhen betreten wird. Trotz aller Kompaktheit: Für die Wintermonate durfte eine kleine Sauna nicht fehlen. (kh)
Fotos: Jérémie Souteyrat
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STPH | 23.12.2019 13:59 Uhr...
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