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20.09.2017

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Rote Blechfront

Ferienhaus in der Uckermark von Modersohn & Freiesleben


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Ferienhäuser in Brandenburg, möglichst abgelegen und einsam, sind seit einiger Zeit der Renner bei Berliner Großstadtbewohnern. Zurück zur Natur, das einfache Leben ohne städtischen Schnickschnack, back to the roots. Autoren schreiben Kolumnen über ihre Wochenenden zwischen Unkraut jähten und Holz hacken, Zeitschriften träumen sich ein Leben ohne Hektik und Stress abseits des urbanen Gewimmels herbei. Zurück aufs Land geht der Trend – zumindest an den Wochenenden.

Ob es sich bei den Bauherren für das Ferienhaus im uckermärkischen Melzow um ebensolche Bewohner handelt, ist nicht bekannt. Das Häuschen jedenfalls, idyllisch gelegen zwischen Melzower Forst und Oberuckersee, gut zu erreichen über die Autobahn, liegt etwa 25 Kilometer südlich von Prenzlau im Norden Brandenburgs. Seine rote Fassade ist aus günstigem Blech gefertigt – eine wesentliche Vorgabe für die Architekten Modersohn & Freiesleben (Berlin) [Anm. d. Red.: Auf Nachfrage teilen die Architekten mit, dass die reinen Baukosten inkl. Erschließung brutto 152.000 Euro betragen haben].

Die 81 Quadratmeter Nutzfläche teilen sich auf in zwei Schlafräume, ein Bad und den Wohn-, Koch- und Essbereich, der etwa die Hälfte des Häuschens einnimmt. In der Mitte, am First, ist Haus F+N knapp fünf Meter hoch und senkt sich zu den Seitenwänden auf 2,60 Meter Raumhöhe. Allein zwei Stahlbetonstützen tragen die Lasten des Hauses ab. Es sei ein „alltägliches Fest des Raumes und ein Akt des Widerstandes gegen die Verzwergung der Lebensverhältnisse“, verkünden die Architekten. Den Preis für diese Show bei kleinem Budget zahlt gewissermaßen das Auge, denn es muss auf glattes Weiß verspachtelter Gipskartonwände verzichten. Stattdessen: eine blanke Holzkonstruktion aus Grobspanplatten. Ungewöhnlich ist diese Sparmaßnahme vielleicht, unansehnlich jedoch nicht.

In seine Umgebung fügt sich das Ferienhaus, das farblich an einen reifen Apfel erinnert, mühelos ein. Vielleicht ist ja wirklich was dran an der Rückbesinnung auf Gemüse aus dem eigenen Garten und die Ruhe der Natur. (kat)

Fotos: Maximilian Meisse


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

8

a_C | 21.09.2017 17:52 Uhr

Schönes Projekt

Sieht gut aus, das Ferienhaus. Klarer Grundriss, simple Form, ein paar gute Ideen für den Innenraum - sichtbar wird der Mehrwert der Beauftragung guter Architekten.

Ein dunkler Boden und eine "Beruhigung" der Wände durch eine Lasur / Tünche / Beize sind auch im meinen Augen sinvolle Verbesserungsvorschläge für eine ansonsten ziemlich gute Arbeit. Kompliment.

Meine Baukostenschätzung: ca. 80 qm x 1.800 €/qm = 144.000 € -> 150.000 € (reine Baukosten)

7

ich | 21.09.2017 12:40 Uhr

holzig

für ein Ferienhaus absolut in Ordnung und ne nette Idee.
ich hätte mich jedoch für einen homogenen, fugenlosen, dunklen Bodenbelag entschieden (PU, Epoxitharz, geschliffener Estrich, etc.)
meiner Meinung würde das dem recht lebhaften Innenraum gut tun. Die beiden Holzarten passen nicht zusammen.

6

Jan | 21.09.2017 11:29 Uhr

Sparpotenzial

Da hätte man doch das Knäckebrot doch auch auf den Boden packen können, das hätte doch sicher noch mehr Geld gespart...

5

Archi_contact | 20.09.2017 23:39 Uhr

Baukosten

Liebes Baunetz Team, wie schön wäre es, wenn man bei dieser Art von Projekten einfach Mal die Baukosten oder den Preis pro Quadratmeter mit angäbe!

4

peter | 20.09.2017 22:07 Uhr

osb

mein bauherr hat mir wegen der formaldehyd-emissionen untersagt, die möbel im bauvorhaben in sicht-osb zu planen. und die hier bauen das ganze haus daraus...

3

noch ein architekt | 20.09.2017 20:05 Uhr

Rote Blechfront

Ich kann in dem Ferienhaus nichts Beispielhaftes erkennen. Und, wäre es nicht besser eines der sicherlich vielen leerstehenden Gebäude in Brandenburgs Dörfer umzunutzen als neue rote Blechkisten zu bauen?

2

staubmeier | 20.09.2017 18:58 Uhr

urlaub ...

... im knäckebrot.

wer´s mag.

mir wäre es zu trocken.

1

auch ein | 20.09.2017 16:29 Uhr

architekt

ich würde es in den nächsten sommerferien innen noch verputzen, dann isses klasse!

 
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