„Stupet – Refugium mit Treppe“ nennt die schwedische Architektin Petra Gipp ihr kleines Feriendomizil am Vättersee, das sie vergangenen Sommer fertig gestellt hat. Das Grundstück liegt direkt am Ufer des zweitgrößten Sees in Schweden, der so wunderschön ist, dass er einst Namensgeber für eine Ikea-Badmöbelserie wurde. Etwas ganz anderes als eine Blockhütte im Ikea-Stil hat das junge Stockholmer Büro Petra Gipp Arkitektur an den bewaldeten Hang gebaut.
Der eingeschossige Neubau aus Beton und Holz passt sich als „skulpturales Volumen“ dem steilen Gelände an: Vom Wohnzimmer aus genießen die Hausherren einen freien Blick über den See, mit ein paar Stufen gelangt man hinunter zur Terrasse. Zum Eingang des Hauses führt ein kleiner privater Weg, der sich von der umlaufenden Terrasse fortsetzt und am Wasser endet – auf halber Strecke versteckt sich hier zwischen den Bäumen noch eine kleine Saunahütte mit einem frontgroßen Panoramafenster.
Das geneigte Dach des Hauses teilt sich in zwei Hälften mit unterschiedlichen Winkeln, dazwischen stößt die nackte Betonwand markant empor. Als bescheidenes Highlight haben die Architekten auf der einen Hälfte ein rechteckiges Oberlicht eingesetzt, das den Flur belichtet. Generell wirkt das gesamte Haus zwar ambitioniert, tut dies aber auf unprätentiöse Art. Sie wollte mit ihrer kleinen Architektur Demut vor der Natur ausdrücken, erklärt Petra Gipp; die Umgebung sollte möglichst unberührt bleiben. Bleibt am Ende noch die Frage nach dem Titel: Stupet ist schwedisch und heißt Klippe.
Fotos: Åke E:son Lindman