Schnee ist in den letzten Jahren selbst in Höhenlagen zu etwas Besonderem geworden. In der Region Charlevoix in der kanadischen Provinz Québec gibt es ihn noch, hier liegt ein großes Skigebiet. Und auch im Sommer ist die beeindruckende Landschaft am Sankt-Lorenz-Strom ein Touristenmagnet. In der Gemeinde Petite-Rivière-Saint-François, circa 20 Minuten vom Skiressort Le Massif entfernt und in Hanglage hoch oben über dem Fluss, entstand 2019 die
Cabin A, eine Skihütte beziehungsweise Wochenendhaus. Der Entwurf stammt vom Büro
Bourgeois / Lechasseur architects aus der Provinzhauptstadt Québec, das genau am gegenüberliegenden Ufer schon ein
Kulturzentrum realisierte. Auftraggeber der Hütte war der Ferienhausanbieter Cabines St-Laurent, der sie nun auch vermietet.
In Zusammenarbeit mit den Grafikdesignern vom ebenfalls in Québec ansässigen Büro
Criterium entwickelten die Architekten eine Form, deren Inspirationsquelle das internationale Signalbuch für die Kommunikation auf hoher See war. In ihm sind verschiedene Flaggensignale versammelt, die für einzelne Buchstaben stehen. Das Gestalterteam griff die Figur des Zeichens „Alpha“ auf und ließ sie in den Gebäudegrundriss einfließen. Dazu kommen weitere subtile Analogien zur Schifffahrt, die sich zum Teil aus dieser Geometrie des Hauses ergeben: Das auf der Rückseite an zwei Stellen bis zum Boden gezogene Satteldach wirkt wie eine Verankerung. Es entstehen hier zwei unterschiedliche geneigte Dachflügel, die mit etwas Fantasie auch als Segel im Wind gedeutet werden können. Eine große, in das Volumen hineingeschnittene Terrasse stellt die „Kommandobrücke“ der Hütte dar. Die Innenverkleidung der Wände und Decken mit Platten aus russischer Birke wiederum lässt Kabinenfeeling aufkommen. Auch die Einbaumöbel sind aus dem Material gefertigt, ebenso taucht es stellenweise im Außenbereich auf, wo es im Kontrast zu den Schwarztönen der Fassade und des Metalldaches steht.
Der witterungsgeschützte Haupteingang befindet sich unter einem der beiden heruntergezogenen Dachteile. Von hier aus geht es durch einen Vorraum in den weiten und großzügig verglasten Wohnbereich, der Küche, Ess- und Wohnzimmer zusammenbringt. Daneben befindet sich die durch eine Glasschiebetür abgetrennte Terrasse. Eine Treppe neben der Eingangstür führt hinunter in den teilweise in den Hang versenkten Betonsockel des Hauses. Hier liegen drei Schlafzimmer mit Bädern. Für die Kinder gibt es einen offenen Schlafraum mit Stockbetten. Für sie ist auch das „Krähennest“ vorgesehen, ein über der Terrasse liegendes Mansardenzimmer mit dreieckigem Ausguck, das Raum zum Spielen bietet. Bis zu 12 Personen können zusammen in der Hütte unterkommen.
(da)
Fotos: Maxime Brouillet
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auch ein | 03.03.2020 15:39 Uhrarchitekt
uiuiui wieder so eine herleitung vom "internationalen Signalbuch für die Kommunikation auf hoher See".
und wie man von da auf die runtergezogenen Dachflächen etc kommt und Kabinenfeeling.....
@baunetz: schreibt Ihr das selbst? Ich hoffe nicht....
seis drum.
ein tolles Haus an traumhaftem Ort. Das wirklich EINZIGE was stört sind die beiden Lichtschienen...als EINZIGES ;-)