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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Ferienhaus_in_Chile_von_Felipe_Assadi_Arquitectos_5472394.html

31.08.2018

Farbtupfer im Bergwald

Ferienhaus in Chile von Felipe Assadi Arquitectos


Was fällt in sattgrüner Natur am meisten auf? Ganz klar: ein knallrotes Haus. La Roja lautet denn auch der für sich sprechende Name des kleinen Ferienhauses, das Felipe Assadi Arquitectos (Santiago de Chile) für einen privaten Bauherren in der Gemeinde San José de Maipo, im Hinterland zwischen der chilenischen Hauptstadt Santiago de Chile und der argentinischen Grenze, konzipiert haben.

Die bergige Gegend ist dünn besiedelt, Grundstücke sind hier leicht bis zu 5.000 Quadratmeter groß. Viele Häuser stehen also isoliert und außer Sichtweite der Nachbarn. Allein um Aufmerksamkeit ging es daher bei der Farbwahl sicherlich nicht. Vielmehr war „Kontrast“ das thematische Schlagwort der Architekten. Ziel war es, genau durch die Gegenüberstellung des intensiven Grüns der Andenlandschaft und einem Bau in der Komplementärfarbe einen klaren Bezug herzustellen. Eine lebhafte Farbgebung sei zudem durchaus gängig in den Ortschaften der Umgebung, heißt es in der Projektbeschreibung des Büros.

Das zweigeschossige Holzgebäude mit asymmetrischem Satteldach bietet 87 Quadratmeter Wohnfläche und ist damit verhältnismäßig klein – dafür jedoch mobil: Beide Etagen sind aus je zwei 8,40 x 3,50 Meter großen Modulen zusammengesetzt, die auf Trucks transportiert und mit einem Kran montiert werden können. Obgleich es in diesem Fall vor Ort errichtet wurde, wäre auch eine Vorfabrikation des Hauses möglich gewesen. Dank der symmetrischen Aufteilung können bei zusätzlichem Raumbedarf weitere Module hinzugefügt werden.

Im Gegensatz zum leuchtenden Rot der äußeren Hülle dominieren im Innenbereich helle Holztöne sowie das Schwarz der Treppenkonstruktion aus Metall und der Fensterrahmen. Während sich im Erdgeschoss ein offener Küchen- und Wohnbereich befindet, sind im Obergeschoss zwei Schlafräume untergebracht. Um für Licht und Luft zu sorgen, wurde auf der Ostseite des Hauses ein Teil der Gebäudemasse ausgeschnitten. So entstand ein zwischen innen und außen angesiedelter, nach oben teilweise offener Eingangsbereich im Stil einer Veranda. Ein breites Fensterband im Erdgeschoss sowie eine Gitterstruktur im Obergeschoss geben dieser Front eine fast schon skulpturale Anmutung. (da)

Fotos: Fernando Alda


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