Ferienhäuschen in der Südtiroler Alpenlandschaft? Da denkt man sicher nicht zuerst an smarte Kuben mit schwarzem Understatement und Spiegelfassaden. Das Büro Peter Pichler Architecture (Bozen) hat sich das aber genauso vorgestellt, und nun stehen gegenüber dem Haus des Bauherren, der sich Luxus-Ferienapartments wünschte, „inmitten der Apfelbäume“ nahe Bozen die Mirror Houses.
Warum Mirror? Die westlichen Fassaden der zwei gegeneinander versetzten eingeschossigen Volumen hat Peter Pichler komplett mit Spiegelglas ausgekleidet. So wird die zum realen Horizont versetzt gespiegelte Landschaft in den Bauten weitergeführt.
Biegt man um die Spiegel-Ecke, öffnet sich das Hausinnere. Wie im Inneren einer Muschel liegen die Wohnräume hinter Glaswänden zwischen zwei auskragenden Aluminiumplatten. Von der Seite betrachtet, erinnert die Struktur allerdings eher an einen halboffenen Reißverschluss.
Im Kontrast zur schwarzen Außenhaut steht die Innenausstattung mit ihren weißen Wänden. In jedem Haus finden Gäste eine Küche, ein Wohnzimmer, Bad und Schlafzimmer mit Oberlichtfenstern vor. Vor den Spiegelfassaden befindet sich ein kleiner Pool.
Ein markantes Detail macht die ohnehin schlichten und leichten Häuschen noch beschwingter: Der Architekt lässt sie über dem Fundament leicht auskragen, so dass sie über der Erde zu schweben scheinen. Der Bauherr darf nun aus den Fenstern seines 1960er-Jahre Baus sein zufriedenes Spiegelbild in den Fassaden der neuen Gästehäuser betrachten. (pg)
Fotos: Oskar Da Riz
Zum Thema:
www.mirror-houses.com
Auch verspiegelt, auch schön: das Mirror House und der Mirrorcube im Baunetz Wissen
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Designer | 13.12.2014 23:27 UhrMärchen-
haft:
Spieglein,
Spieglein
an der Wand