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15.12.2020

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Zwischen den Elementen

Ferienhäuser an Norwegens Südwestküste von Holon Arkitektur


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Der denkmalgeschützte Leuchtturm Ryvarden steht auf einer lang gezogenen Landzunge, etwa eine halbstündige Autofahrt entfernt vom Städtchen Haugesund an der Südwestküste Norwegens. Er zählt zum kulturgeschichtlichen Erbe Norwegens und blickt auf eine 1.100-jährige Geschichte zurück: Die Legende besagt, dass der Wikinger Floke Vilgerdsson von hier aus im Jahr 868 los gesegelt sei, um Island zu besiedeln. Kaum 1.000 Jahre später sind die lokalen Bedürfnisse andere geworden: Anstatt im kippeligen Segelboot loszuziehen, um eisige Inseln zu besiedeln, können Besucher*innen, die es heute auf die felsige Landzunge verschlagen hat, hier gemütlich Urlaub machen – Blick auf dramatische Sonnenuntergänge inklusive.

Das bestehende Übernachtungsangebot im Leuchtturm wurde nun im Auftrag des Tourismusverbands Haugesund Turistforening – einem lokalen Ableger der Norwegian Trekking Association – um fünf hölzerne Cabins erweitert, entworfen vom Büro Holon Arkitektur (Bergen/Haugesund). Die zeitgenössisch-minimal gestalteten Module sind zwar als Flokehyttene nach dem großen Entdecker von einst benannt, dürften aber wesentlich komfortabler ausfallen als dessen Segelboot. Sie beinhalten Schlafstätten, eine vollausgestattete Küche, eine Nasszelle, eine Feuerstelle und vor allem eine großzügig dimensionierte Panoramascheibe mit spektakulärem Ausblick über das Meer und in den weiten Himmel.

Besonderer Wert bei der Konzeption der Unterkünfte wurde darauf gelegt, dass diese keine dauerhaften Spuren in der einzigartigen Landschaft hinterlassen. Die aufgeständerten Holzhäuser sind mit Stahlseilen im felsigen Grund direkt an der Küste verankert. Pro Baukörper genügten vier Bohrungen für die Befestigung, auf Aushub oder Planierarbeiten konnte verzichtet werden. Ihre dreieckige Formgebung und der flache Schnitt zielen speziell darauf ab, den harschen klimatischen Verhältnissen des Nordmeeres und den hohen Windgeschwindigkeiten zu trotzen.

Vier Module mit je 41 Quadratmetern sind für die Nutzung durch bis zu fünf Personen ausgelegt. Das fünfte, rollstuhlgerecht ausgeführte Haus ist mit 75 Quadratmetern größer dimensioniert und bietet Platz für bis zu zehn Personen. Hinter dem Panoramafenster können die Gäste wohlig Zeit verbringen, während die Wellen an die Glasscheibe branden. Die elementare Naturerfahrung holt man sich dann bei einem kurzen Spaziergang. (tl)

Fotos: Holon Arkitektur
   



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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

5

Slate | 18.12.2020 10:51 Uhr

Wahrscheinlich sehr instagrammable

Bin immer sehr für elitäres Bauen. Die Sozialkomponente von Architektur ist doch sehr überbewertet. Also bitte mehr Aussichtsplattformen auf die Alpen, Häuser um Bäume herumbauen, auf Eisschollen, unter Wasser... Dann kann der tätowierte Papa sein Gör auch ins beste Licht bringen.

4

tageloehner | 16.12.2020 12:11 Uhr

gestrandet

Gefallen mit gut, die kleinen gestrandeten Boote.
Die großen Panoramafenster sind toll. Trotzdem sind mir öffenbare Fenster lieber. So wie ich das aus den Bildern beurteilen kann besteht die einzige Möglichkeit zum Lüften über das Dachflächenfenster im Dach und der Eingangstür.

3

STPH | 16.12.2020 10:03 Uhr

...

Moderne als Erleben, statt Leben

Tourismus als dessen reinste Form

2

auch ein | 16.12.2020 08:26 Uhr

architekt

einfach nur wunderbar!

1

duro | 15.12.2020 17:13 Uhr

ferienhäuser an norwegens südwestküste

die häuser wirken wie eindringlinge aus einer anderen welt

 
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