Bauen auf unebenem Terrain ist eine Herausforderung, resultiert aber nicht selten in ansehnlichen Ergebnissen. Nicht nur im Portfolio sehen Schnitte mit steiler Topographie und Lagepläne mit vielen Höhenlinien – rein graphisch – interessant aus, auch räumlich bieten Gebäude am Hang dem Nutzer oft einzigartige Qualitäten. Da wären zum Beispiel spektakuläre Ausblicke, die Auflösung eindeutiger Geschossebenen oder das enge Verhältnis von Architektur und Landschaft.
Beim ihrer Villa für einen Maler in der Nähe der zentralchilenischen Fischerstadt Los Vilos reagieren Felipe Assadi Arquitectos (Santiago de Chile) sensibel auf die besonders scharfkantige Topographie dieses felsigen Küstenabschnitts und generieren dadurch genau die bereits erwähnten Qualitäten. Die Architekten fügen dem benachbarten, ebenfalls von ihnen gebauten Atelier ein schmales aber imposantes Volumen hinzu, welches in der gleichen Materialität – Sichtbeton und viel Glas – ausgeführt ist.
Sie organisieren das Programm – über mehrere Ebenen und Zwischenebenen hinweg – in zwei Zonen: der Wohn- und Essbereich befindet sich im oberen Teil des quaderförmigen Gebäudes, während die Schlafräume unterirdisch in den Hang gegraben sind. Vermutlich als Wind- und Witterungsschutz konzipieren sie eine zweite, stark perforierte Außenwand, die zugleich dazu dient, die Aussicht über das Meer effektvoll zu rahmen. (df)
Fotos: Fernando Alda
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
1
Fritz | 03.09.2015 15:36 UhrAussicht
warum die schöne aussicht mit einer unruhigen Lochwand verbaut wurde ist mir ein Rätsel