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22.10.2020

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Neuste Gotik

Feilden Fowles erweitern Klosteranlage in Nordengland


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Es ist ein schlaues Detail, mit dem Feilden Fowles (London) ihren neuen Pavillon in die Jahrhunderte alte Umgebung der Kathedrale von Carlisle in Englands Norden integrieren: Die gotisierenden Bögen des eingeschossigen Baus orientieren sich in Größe und Format am Stirnfenster der Westfassade des alten Refektoriums aus dem 15. Jahrhundert. Dieses gehörte früher zum Augustinerklosters, das dem heute noch bestehenden, inzwischen natürlich anglikanischen Bischofssitz beigestellt war.

Die historisierende Ergäzung, die als Zugangsgebäude zum Refektorium ebenso wie als Besuchercafé für die Gesamtanlage dient, greift den roten Sandstein der benachbarten Gebäude auf. Dessen Bearbeitung erfolgte in einer hybriden Technik aus handwerklicher Bearbeitung und CNC-Schnitt. Die flächigen Fenster mit schlanken Profilen setzen dabei einen eindeutig zeitgenössischen Akzent. Feilden Fowles, die ursprünglich eine kantigere Erweiterung favorisiert hatten, gelingt so eine gute Balance.

Besucher*innen betreten zunächst das helle Café und gelangen von dort über einen lichten Verbindungsbau, der in Zusammenarbeit mit Structure Workshop entstand, ins historische Refektorium. Eine Treppe führt hinauf in den beeindruckenden Speisesaal, aber auch das Untergeschoss mit seinen stattlichen Gewölben wurde im Zuge der Erweiterung hergerichtet. Beide Räumlichkeiten sind zudem über einen Aufzug erschlossen und sollen in Zukunft für Ausstellungen, Veranstaltungen und Bildungsangebote genutzt werden. Sie wurden dementsprechend auch haustechnisch ertüchtigt.

Das Projekt war über 15 Jahre in Planung, Feilden Fowles mit Ingrid Petit und Fergus Feilden als Projektarchitekten arbeiten seit sechs Jahren daran, Baubeginn war Ende 2018. Mit der rund 200 Quadratmeter umfassenden Erweiterung und den Möglichkeiten im Bestandsbau hofft die der Kathedrale zugehörige Gemeinde, in Zukunft wieder eine größere Bedeutung im Alltag von Carlisle zu spielen. (sb)

Fotos: Peter Cook, David Grandorge


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

4

reto | 23.10.2020 10:40 Uhr

ja, die decke...

... ist tatsächlich daneben gegangen. Das Motiv der abstrahierten Gotik finde ich eigentlich schön. Dazu noch eine gewölbeartige Decke kombiniert - es gibt ja auch in letzter Zeit durchaus gebaute Beispiele - wäre schön gewesen. Was mich fast noch mehr stört sind die "Toten Augen von Soho" - die ungeteilten Fensterverglasungen. Nimmt man für die Fassade die Gotik zum Beispiel hätte man das in abstrahierter Form auch für die Fenster adaptieren sollen - und hätte sich die Aufprallmarkierungen an den Scheiben sparen können.

3

mages | 23.10.2020 09:32 Uhr

:-D

Nachdem man von der schon erwähnten fantasielosigkeit der Decke im Gastraum sprichwörtlich erschlagen wurde freut man sich direkt, auf Bild Nr. 7 den jungen Harry Potter durchs Bild laufen zu sehen :-D

2

auch ein | 23.10.2020 08:52 Uhr

architekt

auf bild 3 sieht man das dilemma:

von aussen ganz schön, jedoch haben die alten goten keine akustik- und abhangdecken gemacht und mussten sich nicht mit so banalen übergängen von bogen zu flach rumschlagen....

der bischoff hätte den baumeister mit recht vierteilen lassen oder zumindest verflucht !

1

gentlegiant | 22.10.2020 20:16 Uhr

Der gotische Bogen...

ergibt innenräumlich keinen Sinn, wenn er (fast) in einer weißen Abhangdecke versäuft. Als reines formales Zitat wenig plausibel. Dabei steht das Vorbild doch genau daneben. Auch die Plastizität der Steinfassade ist nur nach Außen gedacht...

 
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