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25.04.2018

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Form follows Wärmedämmung

Fassadensanierung in München von Gerstmeier Inic


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Fassadensanierung klingt erst mal nach architektonischem Schwarzbrot. Gerade in Zeiten, in denen thermische Grenzwerte fast zu einem Fetisch des Bauens geworden sind. Die oftmals mehr als zweifelhaften ästhetischen Folgen sind bekannt. Dass es auch ganz anders geht, beweisen Gerstmeir Inić Architekten (München) mit ihrer Fassadensanierung eines Bürogebäudes in München-Haidhausen. Dort galt es, die Hülle eines Bürobaus der Arbeiterwohlfahrt AWO aus den 1950er-Jahren zu modernisieren und neue Fenster einzubauen.
 
Der „überschaubare Auftrag“ entpuppte sich zunehmend als „komplexere Aufgabe“, schreiben die Architekten. Denn die historische Bausubstanz war weitaus schlechter als anfänglich vermutet. Um die Probleme bei Deckenrändern und Fensterlaibungen in den Griff zu bekommen, wurde eine lokale bauphysikalische Ertüchtigung dieser Bereiche vorgenommen. Die Fenster wurden bei laufendem Betrieb von außen ausgewechselt. Anschließend wurden Faschen und Bänder in Dämmputz ausgeführt und in einem letzten Schritt umlaufende WDVS-Rahmen an den Fenstern montiert.
 
An der Fassade zeichnen sich die Arbeitsschritte auf eigenwillige Art und Weise ab: Die Architekten übersetzten die notwendigen Maßnahmen in ein auffälliges und plastisches Fassadenornament in Hellblau, Grau und Weiß. Mit ihrer bayerisch-barocken Schmuckfreude greift die Fassadenlösung die expressiven Bautraditionen Münchens auf und gliedert sich in ihrem frechen Eklektizismus in die Stadt ein. Ist das konservativ, originell, irritierend, das Vorspielen falscher Tatsachen oder ein geradezu genialer Schachzug angesichts der Bauaufgabe? Vermutlich alles zugleich und noch viel mehr.
 
Im Blockinneren läuft übrigens bereits die nächste Sanierung. Dort gestalten Gerstmeier Inić momentan ein Altenwohnheim der AWO aus den 1970er-Jahren um. Und auch hier wird es eine neue Fassade geben. Man darf gespannt sein. Bis es so weit ist, sei ein Blick auf den Umbau in einem Hinterhof in München-Au empfohlen, mit dem sie vor drei Jahren von sich reden machten. (gh)

Fotos: Henning Koepke


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

8

ein architekt | 28.04.2018 18:21 Uhr

ich find's gut!

ich find's gut!
etwas für's auge und um welten besser als was einem zuvor geboten wurde.

7

André S. | 27.04.2018 15:58 Uhr

Gruselig

Das sieht aus wie kitschige Zuckerbäcker-Fassade à la 50-er Jahre Sowjetunion. Sorry...

6

solong | 27.04.2018 11:05 Uhr

... leicht ungekonnte ausführung ...

lasst es doch einfach ... überfrachteter 50er jahre relaunch ... als tapetenfassade ... in wirklich "gruseliger" ausführungsqualität ...

5

0815 Architekt | 26.04.2018 13:24 Uhr

Stuck?

Würde mich doch sehr wundern, wenn die Faschen und sonstige Zierelemente tatsächlich traditionell aufgeputzt sind und nicht als Dämmstofffertigteil aufgeklebt worden sind...

4

auch ein architekt | 26.04.2018 08:50 Uhr

ungekonnte meisterarbeit


#peter
gerade die stuckateursarbeit macht die vorhaben beispielhaft, die leicht ungekonnte unsaubere ausführung bleibt akzeptabel.
wird ein referenz für die nachkommende projekte, mutigt die handwerker und architekten.

gute arbeit!

3

peter | 25.04.2018 17:32 Uhr

wdvs-kunst

entwurflich vielleicht interessant, aber von der ausführungsqualität her unterirdisch. hier wäre es gerade auf eine saubere ausführung angekommen, aber die gipser waren offensichtlich überfordert mit dieser anspruchsvollen stuckateursarbeit.

2

Mette | 25.04.2018 17:13 Uhr

Pflege

Ein Haus hält wie jedes Ding länger wenn es gepflegt wird. Eine Putzfassade, wie jede ander Fassade auch auch benötigt Pflege. Sie putzen Ihre Fenster doch auch und erwarten nicht, dass die zehn Jahre am Haus hängen und aussehen wie neu. Und ein Anstrich egal was angestrichen wurde hält nicht ewig. Auch Vorhangfassaden und selbst der beliebte Vormauerziegel verändert sein Aussehen und zeigt Dreckschlieren.
Also alle Achtung vor dem Architekt. Tolle Arbeit.

1

architekt ms | 25.04.2018 15:41 Uhr

Sieht toll aus, aber.....

.....sollte man sich in 10 Jahren mal anschauen, wenn die Dreckfahren von den vorspringenden "Stuckelementen" herunterlaufen....

 
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Der überschaubare Auftrag für die Sanierung der Fenster entpuppte sich rasch als  komplexe Herausforderung.

Der überschaubare Auftrag für die Sanierung der Fenster entpuppte sich rasch als komplexe Herausforderung.

Um die neu eingebauten Fenster wurde mit Dämmputz gearbeitet und anschließend ein WDVS-Rahmen montiert.

Um die neu eingebauten Fenster wurde mit Dämmputz gearbeitet und anschließend ein WDVS-Rahmen montiert.

Ist eine solche Fassade das Vorspielen falscher Tatsachen oder ein geradezu genialer Schachzug angesichts der Bauaufgabe?

Ist eine solche Fassade das Vorspielen falscher Tatsachen oder ein geradezu genialer Schachzug angesichts der Bauaufgabe?

Zustand des Gebäudes vor der Sanierung

Zustand des Gebäudes vor der Sanierung

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