Nicht spektakuär, aber auffällig: Auf der Geschwister-Scholl-Realschule in Hannover wird das Wort Aula jetzt großgeschrieben. Hier wurde die 1960 gebaute Schulaula nun von dem ortsansässigen Büro dRei Architekten saniert. Im Zuge der Instandsetzungsmaßnahmen hat dieses dem dreigeschossigen Atriumsgebäude eine neue Fassade verpasst. An einer Ecke wurde die neue Vorhangschale unterbrochen; auf der glatten Platte stehen die Buchstaben AULA.
Die ursprünglichen Fassadenplatten aus Stahlbeton mit der typischen Kies-Struktur mussten wegen Mängeln ausgetauscht werden. Neben den geplanten Sanierungsmaßnahmen musste die Aula als Versammlungsstätte außerdem den aktuellen Belangen des vorbeugenden Brandschutzes angepasst werden, erläutern die Architekten.
Die Materialität des großen geschlossenen Baukörpers wurde zum Kernthema der Entwurfsplanung. Letztlich konnten die Architekten den Bauherrn mit einer Lösung aus Betonfertigteilen überzeugen. „Da das städtebauliche Umfeld der Schule von Geschosswohnungsbau mit roten Klinkerfassaden aus den 1920er und 30er Jahren geprägt ist, nimmt die neue Fassade die Farbigkeit des Umfeldes auf und interpretiert diese neu“, so die Architekten. „Die Fassadengestaltung liefert den Subtext für die Funktion. Die rot eingefärbten Fassadenplatten aus Betonfertigteilen wurden auf einer Matrize in Form eines Vorhangs hergestellt.“
Die wenigen großformatigen Fensterelemente mit Lamellen für den sind mit einer Holzfassadenkleidung aus Dreischichtplatten zusammengefasst, um den hier sichtbaren Bezug zur bestehenden Innenfassade der Aula aus großformatigen Holzplatten herzustellen.
Im Innenbereich der Aula wurde die bestehende Gestaltung erhalten. Die Reihen der festen Bestuhlung musste den Vorgaben der Schulbaurichtlinie folgend angepasst werden. Die abgehängte Decke mit Lüftungstechnik und Beleuchtung wurde erneuert.
Fotos: Frank Aussieker, Hannover
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