Der ehemalige Flugplatz Butzweilerhof in Köln-Ossendorf ist jetzt ein Gewerbegebiet. Hier haben Elmar Schossig und Dörte Gatermann 1986 ihren Erstling gebaut, die geriffelte Rimowa-Kofferfabrik. Und nun hat dort der Kölner Architekt Johannes Schilling eine Aldi-Einheitskiste mit einer spiegelnden Fassade ausgestattet, die man so noch nicht gesehen hat. Die Bild-Zeitung nannte die Filiale zur Eröffnung Anfang September „Deutschlands erster Blingbling-Aldi“.
Aldi-Süd hatte das Büro Schilling Architekten engagiert, weil man sich angesichts der Flugplatz-Historie etwas Besonderes leisten wollte – immerhin ist direkt daneben noch ein Stück der ehemaligen Landebahn zu sehen.
Die Idee der Architekten kam denn auch von der Fliegerei: Sie haben sich die Flugzeuge näher angesehen, die hier bis zur Aufgabe der Verkehrs-Nutzung 1957 geflogen sind, darunter die als „Tante Ju“ bekannte Junkers Ju 52 und die Lockheed Super Constellation. „Wir haben uns von den Farben der Maschinen inspirieren lassen, um die Fassade zu entwerfen“, sagte Schilling dem Kölner Stadtanzeiger. So wurde der Supermarkt an einigen Stellen schwarz, an anderen grau gestrichen und an einer Seite komplett mit leicht welligen Aluminiumverbund-Platten verspiegelt, so dass der Markt in der Wahrnehmung fast verschwindet. „Das ist eine Architektur, die Spaß machen soll“, sagte der Architekt.
Ansonsten ist der Baukörper Discounter-Standard, lediglich auf den sonst üblichen Höhenversprung haben die Aldi-Architekten Becker GmbH aus Kall hier zugunsten einer einheitlichen Dachkante verzichtet. Der Fotograf Jens Willebrand hat von diesem Kleinod genau eine Aufnahme gemacht: „In dieser Perspektive kommt es am stärksten!“ (-tze)
Foto: Jens Willebrand
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Designer | 05.10.2014 14:39 UhrFoto
Schönes Foto. Leider blöd wenn man nur anhand dessen eine Vorstellung des Gebäudes bekommen soll.
Übrigens, wer mal gute Supermarkt-Architekur sehen will sollte sich mal gen Österreich / Vorarlberg begeben. Das fliegts schon seit längerem. Watch!