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19.09.2024

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Extravagant erweitert

Familienzentrum und Wohnen in London von Sam Jacob Studio


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Einst beherbergte das viktorianische Bestandsgebäude im nordöstlichen Londoner Stadtbezirk Hoxton einen Pub. Stark baufällig geworden, nahmen sich Sam Jacob Studio (London) des Bauwerks an und realisierten in doppelter Funktion als Planende und Bauherren seine Instandsetzung und Erweiterung. Das Projekt wurde in einem Joint Venture mit dem Ivy Street Family Centre Trust entwickelt. Die gemeinnützige Organisation betreibt bereits seit vielen Jahren ein Familienzentrum mit Kinderbetreuung im Erdgeschoss des Hauses, das auch künftig hier angesiedelt sein wird. Die oberen Etagen nehmen nun eine Wohneinheit auf.

Die Architekt*innen sanierten den zweigeschossigen Bestand, ergänzten zwei weitere Geschosse und stellten ihm auf dem angrenzenden kleinen Eckgrundstück einen extravaganten Anbau zur Seite. Das Büro erklärt zum Projekt mit dem Namen The Hoxton Mule, es sei angereichert mit zahlreichen lokalen Bezügen und architekturgeschichtlichen Verweisen, die von der benachbarten Bebauung über Architekten wie Joseph Gandy, Konstantin Melnikov, Toyo Ito oder John Hejduk bis hin zum New Yorker Nachtclub Studio 54 reichen.

Der Bau ist in einer schmalen Straße platziert. Lange Mauern eines angrenzenden Schulgeländes, achtgeschossige Wohnblöcke und eine später hinzugekommene Sackgasse durchsetzen hier die einstige Reihenhausstruktur und zeugen von städtebaulichen Brüchen. Sam Jacob Studio machten die fragmentierte Umgebung zu ihrem Konzept und die U-Form des kleinen Straßendeltas, das den Bau umgibt, zu einem Hauptmotiv ihres Entwurfs.

So folgt die Stirnseite des Anbaus der Krümmung des Bürgersteigs und überträgt das U in den Grundriss. Außen betonen geschlossene Mauerwerksflächen die stadträumliche Geste. Das Erdgeschoss, in dem sich das Familienzentrum befindet, wird von Süden betreten. Hier bricht die Fassade zwar auf, doch erzeugen zurückversetzte Öffnungen den Eindruck tiefer Einschnitte und verstärken die massive Wirkung des Sockelgeschosses. Die Fassade des ehemaligen Pubs im Norden blieb erhalten.

Die oberen Wohnetagen springen zurück und werden über einen Zugang im Norden erschlossen. Von dort windet sich eine Außentreppe um den abgerundeten Bug in den ersten Stock. Sie nutzt den Versatz zwischen Erd- und Obergeschoss und ist durch die Abstufung im Mauerwerk auch von der Straße ablesbar. Herzstück der Wohnung ist das Wohnzimmer mit doppelter Raumhöhe und markanten rauten- und spitzbogenförmigen Fenstern. Die Küche schließt im Norden daran an. Dazwischen führt eine Stahlleiter über einen internen Balkon in ein kleines Arbeitszimmer. Sie ist der einzige Zugang zu dem Raum, dem außen eine eigenwillige Betonauskragung vorsitzt. Der U-förmige Treppenlauf wiederholt sich innen und führt aus dem Eingangsbereich in die übrigen Etagen. Ein holzverkleideter Aufbau nimmt das oberste Geschoss auf und führt auf die Dachterrasse. (sbm)

Fotos: Johan Dehlin


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