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20.12.2017
Pragmatisch, Praktisch, Gut?
Fakultätsneubau von sop Architekten in Wuppertal
Der 2011 als Sieger aus einem Generalplanerwettbewerb hervorgegangene Entwurf für den Neubau der Fakultäten für Chemie, Biologie und Ingenieurswissenschaften an der Universität Wuppertal wurde kürzlich fertiggestellt. Gewinner des Wettbewerbs war das Düsseldorfer Architekturbüro sop Architekten, das für den Neubau alle Leistungsphasen (1-9) erbracht hat. Das ca. 28.500 m² Bruttogeschossfläche umfassende Institutsgebäude liegt am Hang und gliedert sich in zwei Baukörper, die einen Höhenunterschied von 20 Metern überbrücken. Der eine Baukörper beherbergt die Fakultät der Naturwissenschaften, die Ingenieure sind in dem anderen Bauvolumen untergebracht, dazwischen befindet sich ein Eingangsgebäude.
Neben der Anforderung, ein repräsentatives Auftaktgebäude an der Gaußstraße zu schaffen, war es dem Bauherrn wichtig, „eine flexible und vielschichtige Nutzungsstruktur“ im Neubau zu erhalten. Die Möglichkeit, das Eingangsgebäude für beide Fakultäten nutzbar zu machen und hier gemeinsame Funktionsbereiche wie Foyer und Erschließung sowie einzelne Seminarräume unterzubringen, ist in diesem Sinne zu bewerten. Die Räume sind jeweils ringförmig um einen Innenhof organisiert, im Erdgeschoss greift das Foyer des Eingangsgebäudes tief in die Struktur der Einzelgebäude hinein und verzahnt diese so miteinander. Der Vorplatz vor den leicht zueinander versetzten Gebäudeteilen soll als Treffpunkt und Aufenthaltszone für den gesamten Campus dienen. Während im Wettbewerbslageplan die Straße noch als Teil des Platzes dargestellt war, (man dachte etwa an ein Shared-Space Modell) ist der Vorplatz nun etwas bescheidener ausgefallen.
Auf Bauherrenseite war der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW für die Umsetzung verantwortlich. Er verwaltet mehr als 4.100 Gebäude und 10,2 Millionen m2 Mietflächen, ist also ein Projektpartner, der nicht nur viel Erfahrung in der Planung, sondern auch im Betrieb von gewerblich genutzten Flächen besitzt. Da ist ein gewisser Pragmatismus im Hinblick auf die Architektur nachvollziehbar, ein Pragmatismus, den man dem Projekt allerdings – zumindest von außen – auch ansieht. Auch nach dem Wettbewerbsgewinn gab es mitunter kritische Kommentare. Eine 08/15 Fassade habe man entworfen, war ein Vorwurf. Dabei muss man sagen, dass die Renderings von damals den Außenansichten des realisierten Gebäudes mit ihren weißen HPL-Fassaden sehr nahe kommen – eine Leistung, die nicht allen Architekten gelingt. Es wurde also nicht zu viel versprochen. Die geäußerten Bedenken von damals löst der Bau dennoch nicht auf. (kh)
Fotos: B+E Fotografie und format2D/Sven Philipp
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