Vom Messingkegel auf die Insel. Auf Blasieholmen, der Halbinsel im Zentrum von Stockholm, haben Marge Arkitekter drei ungewöhnliche Terminalgebäude im 70er Jahre-Look gebaut. Das Fährterminal Strömkajen liegt im Touristenstrom zwischen Königspalast, Grand Hotel und Nationalgalerie. Von hier aus gelangen Passagiere auf den Stockholmer Archipel.
Ein wichtiger Punkt, den die Architekten zu berücksichtigen hatten, war es, den Maßstab des Neubaus in diesem von prominenten Gebäuden geprägten urbanen Kontext recht klein zu halten. Der Entwurf basiert auf einer Kegelform, erklären Marge Arkitekter. Wie eckige Trichter aussehende Elemente rahmen verschiedene Aussichten über dem Wasser und fusionieren zu je einem Volumen.
Die Formen sind so kombiniert, dass sie den inneren Funktionen dienen, was in Baukörpern ohne definierbare Haupt- oder Rückseite resultiert. Jedes der kombinierten konischen Elemente bildet eine einzigartig zusammenhängende Form.
Zwei der Gebäudevolumen beherbergen je ein Terminal, im dritten befindet sich ein Café, Abstellräume, eine Recycling-Station und Aussichtsstufen, von denen aus Touristen den königlichen Palast fotografieren können. Die Innenräume sind in grobes Eichenholz gekleidet, die Wartebereiche verglast, und der Ticketschalter so angelegt, dass Fahrgäste nicht im Regen stehen müssen.
Mehr noch als die ungewöhnliche Form prägt ein poliertes Messinggehäuse das Erscheinungsbild der Terminals. Mit einer Kupfer-Zink-Legierung versehene quadratische Platten sind wie ein Patchwork zu einer Fassade zusammengefügt. Dazu gehört außerdem eine ebenfalls formal gefügte Signaletik der Grafikerin Charlotte Woon von CH Design. In Kombination mit dem nach außen verspiegeltem Glas weckt dies alles Erinnerungen an die 70er Jahre. (lr)
Fotos: Johan Fowelin
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