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22.09.2015

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Komplexe Harmonie

Fachhochschule in Bielefeld von Auer Weber


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Sie müssen sich mit einem Superlativ messen: Peter Kulka realisierte 1976 für die Stadt Bielefeld einen Hochschulbau, der heute als eines der größten zusammenhängenden Universitätsgebäude Europas gilt. Auer Weber Architekten (Stuttgart, München) haben nun auf einem benachbarten Grundstück für die Fachhochschule der Stadt ein komplexes Gebäude fertiggestellt, das recht selbstbewusst in einen Dialog mit dem Kulka-Bau treten kann.

Nicht weniger als sechs Fachbereiche und zentrale Verwaltungseinrichtungen konzentriert das Büro auf einer Bruttogeschossfläche von 92.128 Quadratmetern. Unterschiedlichste Räumlichkeiten wie Labore, Werkstätten, Experimentierhallen, Hörsäle, eine Theaterbühne, eine Bibliothek, eine Cafeteria, Konferenz-, Seminar-, Lager- und Archivräume sowie Rechenzentren sind darauf untergebracht.

Die räumliche Herausforderung eines komplexen Bildungsbaus nehmen Auer Weber in einer Architektur auf, die auf Variation und Einheitlichkeit zugleich setzt. Die gesamte Fassade ist im freien Wechsel von transparenten und opaken farbigen Fassadenelementen zusammenhängend gestaltet. In dieses übergreifende Raster, dessen Farbdefinition und -verteilung die Architekten gemeinsam mit dem Künstler Josef Schwaiger erarbeiteten, integrierte das Büro ein Netz aus vorgelagerten Aluminiumlisenen.

Die komplexe Nutzung des Neubaus spiegelt sich in dem wechselhaften Baukörper wider. Auf einen durchgängigen Sockel mit umlaufender Höhe legten Auer Weber einzelne, mehrgeschossige Volumen. Während die Nordseite des Baus somit eine klare Raumkante zieht, wachsen im Süden quader- oder U-förmige Gebäudeteile  aus dem verbindenden Sockel heraus und formulieren unterschiedlich große Innenhöfe. Nicht nur eine effektive Belichtung ermöglichen die Architekten über diese fünf Innenhöfe, sondern auch eine städtebauliche Antwort auf die kleinteiligen Wohngebiete in der Umgebung.

Über den Sockel werden auch die vier aufsitzenden Geäudevolumen erschlossen. Als „Magistrale“ bezeichnen die Architeken die Hauptachse, über die alle Gebäudeteile miteinander verbunden sind. Auf einem leicht abfallenden Gelände stehend, ist der Sockel zudem mit einem eingeschossigen, hohen Bereich im Norden und einem als Split-Level organisierten zweigeschossigen Bereich im Süden strukturiert. Anpassung an die Topografie, komplexe Nutzung, variierende Baukörper – vielen Herausforderungen zum Trotz haben Auer Weber mit diesem Neubau eine harmonische Architektur erarbeitet. (sj)

Fotos: Aldo Amoretti


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

solong | 24.09.2015 10:01 Uhr

...schade...

auer und weber standen lange zeit für eine ... die aufgabe und den standort respektierende architektur ... nun sind wohl die nachfolger dran... das ergebnis ist etwas cool... per se nicht schlecht ...aber leider größtmöglich beliebig...

1

Pekingmensch | 22.09.2015 16:28 Uhr

Landschaft: Tristesse

Die triste Landschaftsarchitektur (sofern man es denn so nennen will) auf Bild 1 ist einfach nur zum Gruseln. Ist das wirklich der Endzustand? Es waere schoen, wenn auch Landschaftsarchitekten sich mal bemuehen wuerden, Raeume fuer menschliche Wesen zu gestalten - also Plaetze, wo man sich hinsetzen (oder -legen) kann, in der Mittagspause sonnen kann, sich mit Freunden treffen kann - vielleicht unter einem Baum oder einer Pergola, neben einem Wasserspiel, im Sommer mit Schatten, bei Regen geschuetzt. Ist das zuviel verlangt?

 
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